Einpresstiefe

  • Hallo zusammen,


    aus aktuellem Anlass hier eine Frage zur Einpresstiefe (ET) der Felgen beim Octavia:


    Ich habe mir im Oktober 2014 zum RS die BBS SR himalaya-grau matt in 7,5Jx17 mit ET45 als Komplettrad bestellt gehabt. Nachdem in 2018 bei der Montage neuer Winterreifen eine Felge verkratzt wurde, wurde diese nachbestellt allerdings in 7,5Jx17 mit ET35.

    Mir ist das beim Radwechsel in den letzen beiden Wintern allerdings gar nicht aufgefallen. Als ich nun die Sommerräder gegen die Winterräder getauscht habe, ist mir dann doch mal beim Aufstecken der Radkappen für die Radbolzen aufgefallen, dass die Radbolzen und demnach auch die Radkappen der Bolzen bei einer Felge - also eben der erneuerten mit ET35 - weiter rein gehen. Bei den anderen drei Rädern stehen die Radbolzen sehr bündig und die Kappen leicht aus dem Felgenrand hervor.


    Frage nun hier: Hat dies besondere Auswirkungen mit den unterschiedlichen ET? Aktuell ist die abweichende Felge auf der Hinterachse. Somit ist ja ein Unterschied von einem Zentimeter zwischen den beiden Seiten.

    Nachdem ich in den letzen beiden Wintern nichts aussergewöhnliches gemerkt habe, würde ich die Reifen bis zum nächsten Wechsel fahren und dann wohl die Felgen wieder anpassen.


    Was meint ihr?


    ET35 wäre demnach wohl passender für den 5E Vor-Facelift, da hier die Radbolzen inkl. Radbolzenkappen schön bündig sitzen.

  • Na als erstes würde ich mal sagen, bist Du höchstwahrscheinlich ohne Zulassung unterwegs.


    Technisch gesehen sollte das vollkommen egal sein. Ähnliche Abweichung haben so manche hier ja schon vom Werk aus an der Hinterachse berichtet.


    Ich würde die Felge trotzdem reklamieren und tauschen.
    Erspart bei einer etwas genaueren Kontrolle durch die Rennleitung sicher den Ärger.


    jm2c


    seit 09/21
    Octavia Combi NX 2.0 TSI DSG RS-Plus, Race-Blau Metallic
    volle Hütte außer DWA und Pano


    11/16 bis 04/21

    Octavia Combi III 2.0 TDI DSG Green tec RS; Race-Blau Metallic






  • Grundsätzlich sei noch anzumerken, dass beide Felgengrößen in der ABE von den RS freigegeben sind. Ist halt nur fraglich wie es sich bei unterschiedlicher ET auf einer Achse verhält. Anpassen tu ich es auf jeden Fall, nur die Frage ob ich es jetzt schon machen muss, oder beim nächsten regulären Wechsel der Reifen machen kann.

  • Meine Meinung: Ab zu dem, der dir die "neue & falsche" Felge besorgt hat. Problem wird halt sein, das nun 2 Jahre schon vergangen sind.


    Du musst dir halt nur vor Augen halten, passiert diesen Winter etwas und die Abweichung wird festgestellt, bleibst du & deine Familie auf den Kosten sitzen.


    Auch wenn beide ET's in der ABE stehen, dann gibt's doch meist den Vermerk, dass auf der Achse keine Misch-Bereifung zulässig ist, oder?

  • Misch-Bereifung auf einer Achse ist nicht zulässig, das ist richtig. Allerdings bezieht sich das auf die Bereifung. Die Reifengröße ist ja identisch. Lediglich die Felge ist leicht unterschiedlich.


    Ich frage mich halt gerade, was für Auswirkungen dieser Fall haben kann, da ich auch in den letzten beiden Winter keine negative Auswirkung beim Fahrverhalten gemerkt habe.

  • MIischbereifung meint Radial- und Diagonalreifen. Letztere verwendet eh niemand mehr.


    Natürlich könnte man sich die unterschiedlichen ETs vom TÜV abnehmen lassen. Das wird der aber nicht tun.

    Bis dahin weichen deine Felgen den beiden ABEs ab. Damit hast du ein Problem und würdest wahrscheinlich auch nicht durch die HU kommen.

    - RS FL Combi 230 DSG -

  • Also wir sprechen hier gerade von dem Fall, dass Du einfach unter ein einziges Rad eine 10mm Spurplatte packst. An der Vorderachse merkst Du das meiner Meinung nach sofort, an dr Hinterachse vermutlich wirklich nur bei erhöhter sportlicher Fahrt, die man im Winter ja i.d.R. nicht betreibt. Wenn die ET35 passt und sie Dir besser gefällt, dann kauf Dir noch 3 weitere Felgen. Wenn Dir das zu teuer ist, dann kauf Dir ne 45er und gut und wenn Du nen Kompromiss möchtest, dann hau, wie gesagt, noch 10mm Spurplatten überall runter. Löst zwar das bündig Abschließen der Radbolzen nicht, aber sieht besser im Radkasten aus ;)


    Hätte könnte usw. und sofort. Bisher ist nichts passiert und gut und nu weißt Du, was Du zu tun hast :)

  • Danke für Eure Meinungen und Rückmeldungen. Wie im Anfangs-Post geschrieben, werde ich die Felgen auch wieder auf gleiche Größen anpassen. Möchte das nur damit verbinden, wenn eh neue Winterreifen drauf müssen. Da ich in der Regel nicht mehr als 3-4 Winter mit einem Satz Reifen fahre ist auch spätestens nächstes Jahr soweit.

    In erster Linie ging es mir auch um die technsiche Problematik, die aber nicht so groß zu sein scheint. Somit ist aus meiner Sicht das Thema geklärt.


    Anmerkung: Ich habe auf jeden Fall dazu gelernt. Bei Bestellung der Kompletträder wurde mir nach Auswahl im Konfigurator mit Fahrzeugdaten die ET45 angezeigt und bestellt. Bei Bestellung der einzelnen Felge - also Auswahl nach Felge und nicht Komplettrad wurde als Hauptrad die ET35 angezeigt. Das hab ich seinerzeit dann übersehen.

  • Oh, das klingt aber, als hättest du selbst die falsche Felge nachbestellt oder zumindest herausgesucht? Dann müsstest du wohl auch selbst die Kosten tragen...


    Technisch gesehen sollte das vollkommen egal sein. Ähnliche Abweichung haben so manche hier ja schon vom Werk aus an der Hinterachse berichtet.

    Naja, wenn er auch eine ähnliche Abweichung ab Werk hat, hat er damit die doppelte..

    Im Zweifel bedeutet ein Achsversatz gerade bei winterlichen Straßenverhältnissen ein schnelleres Ausbrechen des Hecks. Gerade bei einem dadurch entstandenen Unfall würde die Kasko-Versicherung deinen Schaden vermutlich nicht zahlen und die Haftpflicht evtl entstandene Schäden bei anderen, die sie erst mal begleichen muss, von dir zurückfordern...


    Ich persönlich würde jetzt nicht noch einen Winter mit der Kombination herumfahren, wenn ich weiß, dass es so nicht zulässig ist.. Aber das musst du selbst wissen, die eventuellen Folgen musst Du ja auch selbst tragen..

  • Im Zweifel bedeutet ein Achsversatz gerade bei winterlichen Straßenverhältnissen ein schnelleres Ausbrechen des Hecks.

    Kannst Du mir das mal bitte näher erläutern? Wir sprechen hier um eine 10mm breitere Spur an der Hinterachse. Genaugenommen steht die Felge an der Hinterachse auf der rechten Seite um 10mm weiter nach Außen als auf der Fahrerseite. An den Radlauf stößt der Reifen nicht an, was ja auch begründet warum in der Felgengröße beide ETs möglich sind (45 und 35).


    Wie genau bricht das Fahrzeug gerade bei winterlichen Straßenverhältnissen dann aus?

    Mich interessiert es das von technischer Seite zu verstehen, da ich in erster Linie einen optischen Unterschied verstehe. Sollte eine breitere Spur weniger schnell ausbrechen, da die Aufstandsfläche größer ist?

  • Die breitere Spur hinten begünstigt generell tatsächlich eher das Untersteuern.

    Kritischer sehe ich hier den Achsversatz, der Mittelpunkt der Hinterachse ist seitlich verschoben zum Mittelpunkt von Vorderachse und Fahrzeug. Ein Krafteinleitung an der Hinterachse (z.B. Bremsen) erzeugt damit schon einen zusätzlichen kleinen Drehimpuls, also zusätzliche Seitenführungskraft, die dein Reifen aufnehmen muss.

    Wenn du jetzt nicht sowieso schon ab Werk einen Achsversatz in die gleiche Richtung hast, wird diese Auswirkung minimal sein. Die Betrachtung ist bei der Größenordnung eher sehr theoretischer Natur.

    Aber sollte die Kiste dir im Winter tatsächlich, aus welchem Grund auch immer, ausbrechen und einen Schaden erleiden, wird das jeder nicht ganz schlechte Gutachter feststellen, dass eine Felge anders ist. Jede Versicherung, die das aus dem Gutachten erfährt, wird damit bestimmt versuchen, die Regulierung abzuweisen und ich vermute, sie würde dabei auch Recht bekommen, denn auch wenn der Unterschied sehr minimal ist, es liegt eine Veränderung vor, die zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führt und für die du nicht (zumindest nicht mit vertretbarem Aufwand) nachweisen kannst, dass der Unfall auch ohne diese genauso passiert wäre.


    Die neue Felge brauchst du sowieso, durch das warten bis du neue Reifen brauchst, sparst du dir eine Reifenmontage. Das dürften Kosten von weniger als 25€ sein. Das wäre mir das Risiko im Falle eines Falles nicht wert.