Motorschaden bei 180.000 km

  • Hallo werte Community,


    mein O3 RS TDI Bj.2015 mit 180.000 Kilometern hat das Problem das er sehr viel Öl verbraucht. Aktuell reden wir von 1-1,5 Liter auf ca. 1200-1500 Kilometer.

    Der Verbrauch war die ersten 150.000 Kilometer moderat. Mal einen Liter zwischen den Öl-Wechselintervallen. Nun stieg er stetig an. Diesel-Partielfilter Regeneration läuft auch gefühlt nun täglich .

    Der KFZ Meister meines Vertrauens prüfte den Druck aus dem Kurbelwellengehäuse mittels Luftballon und sagte wenn ein Überdruck vorliegt und er den neuen Luftballon aufbläßt tippt er Richtung Kolbenringe. Eine Kamera zum Überprüfen der Zylinderwände kommt diese Woche. Seine war kaputt.

    Ich wollte euch fragen ob das nun typisch für diesen Motor ist - untypisch ist ein gewisser Ölkonsum ja nicht, jedoch geht das Öl ja auch in den DPF und Richtung Turbolader? Zumindest scheint der Wagen nicht ok.

    Ich habe nun gestern auf 550 Kilometer Autobahn mit maximal 160 km/h - eher 140-150km/h max - einen Verbrauch von ca. 0,6 Litern gehabt. Auf der Rückfahrt gleich gefahren und komischerweise 0,0 Liter verbraucht.

    Fehlerlampe keine. Ich bin Erstfahrer. Fahre eher moderat bis sparsam bei 6,4 Litern.


    Nun die Frage eben ob eine Reparatur der Kolbenringe ( und dem Rest ) Sinn ergibt? Zumal der Motor dann vermutlich mit Honen der Zylinderwände etc. revidiert werden muss. DPF kann man reinigen lassen und Turbo sollte auch neu werden?


    Ich habe ein ungutes Gefühl bei so viel Ölverbrauch und traue dem Motor auch nicht mehr.


    Warum aber ist der Motor so stark defekt ?

    ich hatte bis dato 2 Glühkerzen defekt gehabt - 1 x eine und dann nochmal 1x wobei ich dann alle 3 alten gemacht hatte. Somit sind alle 4 erstmal neu. Die defekten / alten Glühkerzen hatte aber keine Partikel verloren, sahen noch ganz "ok" aus und daher schließe ich Materialabwurf in die Brennkammer erstmal aus.

    Im Endeffekt bin ich sehr unglüchklich, mein Auto ist 10 Jahre exakt alt und soll nun so dermaßen kaputt sein? Bei der VAG Werkstatt wäre das bestimmt ein Totalschaden. Private Reparatur ein hohes Risiko?


    Freue mich über eure Profi-Meinungen da ja viele aus der Branche kommen.


    Danke und Grüße

    Krampi

    ( p.s. mein altes Profil war das PW weg - bin daher "neuer" Nutzer )

  • Auf dem channel gibt es immer mal wieder gute Videos dazu

    Ab 12 Minuten geht's um den TDI. Die Infos sind aber leider über diverse Videos verteilt.

    In kurz: ist ein bekanntes Problem. Gerade die Diesel seit dem Softwareupdate haben die AGR Rate so extrem hoch gefahren, dass der ganze Ansaugtrakt komplett zusottet. Es gibt begünstigende Faktoren (z.B. Kurzstreckenbetrieb) aber schlussendlich sind eigentlich alle Diesel davon mehr oder weniger schlimm betroffen. Bei denen ohne AdBlue glaube nochmal schlimmer. Dauerhafte Lösung ist eigentlich nur, AGR Stillzulegen und dazugehöriges Softwareupdate. Wenn der Ölverbrauch schon hoch ist, hast du normalerweise Zylinder mit einer gewissen Ovalität und an den Kippstellen komplett weggeriebener Honung. Da hilft dann nur noch eine Motorrevision mit allem.


    Ganz wichtig: so eine Revision in gut gemacht kostet im hohen 4-stelligen Bereich. Einen "revidierten" 3.000€ Motor von eBay baut dir niemand ein, der ist nämlich auch Kernschrott.


    Dazu, ob sich die Reparatur lohnt: das kann dir niemand sagen. Der Motor ist danach nicht nur wie neu, sondern besser als neu. Kostet aber auch gleich viel oder sogar mehr als ein vergleichbarer Gebrauchter. Der Rest des Autos ist dann aber trotzdem so alt, wie er halt ist. Wenn du das machst, solltest du den Rest des Autos noch lange am Leben erhalten (wollen). Auch, wenn dann teurere Reparaturen (z.B. Getriebe) kommen sollten. Bzw allgemein werden in den nächsten Jahren mehrere Reparaturen kommen. Es steckt halt niemand drin. Es kann sein, dass du nach der Motorrevision nochmal 150.000km ohne Probleme fährst. Es kann genauso sein, dass nach 1.500km das Getriebe hops geht. Und nach 2 Jahren zeigt sich Rost, den man nicht mehr weg bekommt. Weiß keiner.


    Ein ähnlich alter Gebrauchter hat halt potenziell das selbe Thema vor der Tür stehen, das bringt also auch nix.

  • Hallo zurück,

    danke badworseme für Deine ausführliche Einschätzung.

    Nun ist der Wage ja in div. Punkten nicht ausgereift. Nach Heckklappenmotoren, Heckklappenschloß, Glühstiften, Klimakompressor und div. kleinen Macken ok, schaut dafür halt in grün sehr gut aus.

    Und es passt viel hinein. Aber nun zu lesen das VW 200.000 Kilometer oder 10 Jahre Lifetime angibt ist für mich ein NoGo!

    War sehr wahrscheinlich mein letztes deutsches (VW Konzern) Auto.

    Die Technik ist dermaßen oft kopiert und wird in so vielen Modellen von Audi / VW / Skoda / Seat / Lambo / Bentley etc. in so vielen Teilen einfach weitergenutzt und dem Kunden wird immer mehr dafür abverlangt.

    Und nun? der Wagen war 42.000€ - 4200€ pro Jahr! Da kriegst sonst was geleast. Der Restwert von ca. 10.000€ ist ja mit diesem Schaden nun eher bei 0 €.

    Mein alter Fabia I mit 23 Jahren ( Original Auspuff / Getriebe / Motor / Kupplung ) hatte weniger Schäden, braucht 0,0 Öl und ist mit 2650000 nun nicht die Welt aber immerhin länger und weiter gefahren. Aber vor 25 Jahren waren das eben noch andere Einstellungen von Werten und was Kunden für "Volks"wägen ausgeben sollten.

    Eine Motor Erneuerung kostet mit Turbo definitiv zu viel :-( - jetzt fahre ich also eine tickende Zeitbombe ? haha....

  • Leider kannst erst mal nichts machen als weiter fahren . Die nachfolgende Autogenerationen sind leider auch nicht besser . Es ist aktuell ne schwierige Zeit und wer kann vermeidet den Kauf eines neues Autos . Bei mir hat der Motor bei ca 120.000 schlapp gemacht . Habe ihn überholen lassen uns seit dem schnurrt er . Der Restwert liegt bei dir aber nicht bei 0 . Am Ende musst du einen Taschenrechner in die Hand nehmen und mal alles durch kalkulieren. .Laut VW sollen wohl die Abgasanlagen 1L auf 1000km vertragen. Steht leider auch so in der Bedienungsanleitung . Kolbenringe würde ich auch tippen nach deiner Erzählung . Ist erst mal alles frustrierend . Gib Bescheid was raus gekommen ist .

    VCDS-User seit 6.10. 15 ;)
    WhatsApp beerdigt

    Einmal editiert, zuletzt von Rey ()

  • Ich hoffe, dir ist bewusst, dass das kein besonderes VW Problem ist? Bei Diesel aus der Generation betrifft das eigentlich alle, da ein Software-Update eine bewusst hingeschummelte Abgasnachbehandlung nunmal nicht beheben kann. Außerdem verdient ein Auto, das ewig hält, nunmal kein Geld mehr.

    Auch BMW, Mercedes, japanische und koreanische Fabrikate haben Motorschäden. VW mit seinen Schwestermarken hat nur die mit Abstand größten Verkaufszahlen in Deutschland, deshalb hört man davon am häufigsten. Prozentual betrachtet sind die denke ich nicht besonders auffällig

  • Das Problem hast Du m.E. mit jedem aktuellen Auto mehr oder weniger, da ja immer mehr Mist drin ist, der kaputt gehen kann .


    Ich habe nicht umsonst 2023 den 2019er O3 gekauft .


    Ich bin seit 1991 im Aussendienst mit ca. 60.000 km/Jahr. Meine damaligen Firmenwagen (Passat Benziner und zuletzt 318i waren in den jeweils 3 Jahren (relativ) problemmose Autos.


    Seit 2003 konnte ich dann Privatwagen fahren, zuerst 2x 2001er A4 PD, dann 2001er 330d. Mit dem 2008er 320d ging's dann los mit Servolenkung gleich nach dem Kauf bei 55.000 km (Gebrauchtgarantie), Rückruf Steuerkette auf Garantie, Turbo bei 150.000 und DPF bei 220.000 km. Ich weiß jetzt nicht mehr sicher, ob auch die Airbags (Takata) damals getauscht wurden (Rückruf auf Garantie)? Trotzdem war meine Kostenkalkulation noch safe.


    Ende 2016/Anfang 2017 kam ich dann zum Entschluss, vom Diesel weg und zum Benziner wieder hinzugehen trotz meiner Fahrleistungen von 60.000 km/Jahr, weil ich meine beiden BMW wegen Fahrverboten in div. Städten eigentlich pfenniggut nach Polen verkaufen musste.


    Mein 2017er Mustang war der Erste und bisher Einzige Neue. Auch der hatte so div. - mehr oder weniger teure - Kleinigkeiten. 1x blieb ich dann aber doch liegen. Aber auch hier stimmte noch die Kalkulation, v.a. mit Berücksichtigung meines täglichen Grinsens im Gesicht.


    Es war aber eher die unwillige Werkstatt das Problem und der Grund, warum ich ihn nach fast 6 Jahren und 180.000 km verkauft hatte.


    Mein aktueller gebrauchter RS ist zwar ein klasse fahraktives Auto, nervt mich aber auch schon etwas wegen diverser Kleinigkeiten:

    . Soundgenerator scheppert manchmal extrem, sodass ich ihn abgeschalten habe

    . Die Spiegelabsenkung stellt sich jedes 5. Mal nicht zurück, zum Glück elektr. Sitzverstellung ...

    . ... die aber wegen Totalausfall auch schon auf Garantie repariert wurde, aber unsere verschiedenen Schlüssel und damit Sitzpositionen oft nicht erkennt

    . sporadischer Kühlmittelverlust.

    . alle Assistenten sind abgeschaltet, da funktionell übergriffig oder wirkungslos

    . Aussenspiegel wegen Rattern auf Garantie getauscht, geht aber schon wieder los, trotz ausgeschalteter automat. Anklappfunktion

    . VZE defekt, Kostenvoranschlag € 1.300. Nach intensiver Verhandlung auf € 500 gedrückt

    . aktuell LED-Scheinwerferglas mit Sprung, sieht für mich nicht nach Steinschlag aus, eher Materialfehler? Da Kosten über € 1.000 genannt wurden mit Tesa abgeklebt. Bisher hält's dicht.



    Was soll ich raten? Man steckt halt nicht drin.


    Hast Du noch Garantie? Keine Ahnung, ob die hier greifen würde? Ich bin damit bisher immer ganz gut gefahren.


    Ansonsten würde ich über einen Verkauf nachdenken, dann aber bitte so wie ich es beim professionellen Mustang-Ankäufer gemacht habe, mit offensiver Benennung der Probleme.


    Etwas OffTopic

    Mein Z3 3.0i braucht seit dem Gebrauchtkauf bei 93.000 km auch viel Öl, je nach Fahrweise 1 l pro 600 - 1300 km. Ich habe den Eindruck, dass der Ölverbrauch höher ist, wenn der Motor oft im Schiebebetrieb ist, z.B in den Bergen


    Da das mein z.Zt. absolutes Traumauto ist, überlege ich auch schon länger, den Motor revidieren zu lassen (mittlerweile über 240.000 km).


    Der hat halt zum Glück keinen Turbo und keinen Partikelfilter, die diesbezüglich zusätzlich Probleme bekommen könnten

    Viele Grüße, Thomas



    2019er Octavia RS245 Kombi (gebraucht seit 05/2023), schwarzmetallic, TEC Speedwheels GT Evo 8x18 ET45, 225/40x18 Goodyear Eagle F1 asym6, Zimmermann gelochte Bremsscheiben/ATE-Ceramic-Beläge, div. Akzentstreifen

    .

    storniert wegen Lieferproblemen:

    H&R-Federn 25 mm, KONI STR.T Dämpfer

    8 Mal editiert, zuletzt von endlichoctavia ()

  • danke für eure teils sehr ausführliche Meinung

    Mein Fabia I hat nach 23 Jahren mit seinem 1.9 PD 0.0 Öl Verbrauch und fährt super. Klar kein hohes Euro im Abgas. Aber ein Diesel nach 10 Jahren so kaputt ist ein NoGo.

    Ich messe nun über 10.000 km was er wann braucht und heize ihn mit Std Hzg vor wo möglich.

    Privat richten geht vermutlich. Motor überholen ca. 6-7000 bei uns in der Nähe.

    Hole mir aber auch ein Angebot von Skoda.

    Da Leasing mit ca. 18 tsd. Km im Jahr bei z.B. Toyota Corolla Sports Combi 2.0 Hybrid Motor auch ca. 450 € im Monat kostet hoffe ich mit Reparatur und weiteren 10 Jahren besser zu fahren.

    Erstmal den Innenraum wieder Trocken legen. Schon wieder Wasser rein gekommen über PSD. Zwicke nun die Nippel unten bei der Spritzwasserwand ab. :-(

    Grüße