Hausmodernisierung / Kernsarnierung - Tipps, Tricks, Ideen?

  • Servus!


    Ich weiß, das hier ist ein Autoforum und so weiter.
    Dennoch: Wir sind hier im Offtopic und ich erhoffe mir vielleicht ein wenig Hilfe.


    Zum Thema:
    Meine Freundin und ich sind schon sehr lange zusammen und planen grade unsere Zukunft, und da steht grade die Idee im Raum das Haus von ihrer Oma (welches derzeit vermietet ist) überschrieben zu bekommen und wir könnten da machen was wir wollen.
    Da der Schuppen von 1967 ist, steht eine umfangreiche Modernisierung an, vermutlich sogar eine Kernsarnierung.
    Im Verwandtenkreis gibt es einen Elektrikermeister, einen Heizungsinstallateur, Schreiner, Allrounder, gute Kontakte zur Bank, usw. --> es sind also ganz gute Vorraussetzungen.


    Da sich hier bestimmt auch schon so einige Häuslebauer / Modernisierer rumtreiben, würde ich hier gerne mal in die Runde fragen:


    Welche Tipps habt ihr für mich?
    Was würdet ihr beim zweiten Mal besser machen, welche Fehler habt ihr evtl. gemacht?
    Welche Fördermöglichkeiten sollte man nutzen? (z.B. barrierefreies Bad wird soweit ich weiß bezuschusst)
    Wo gibt es gute, ausführliche und belastbare Informationsquellen?


    Ich habe mir grade eine Liste angefangen, wo ich mal völlig wertfrei meine Wünsche und Ideen aufschreibe, was mir im Kopf rumgeistert. Ich hoffe ihr habt noch mehr Input für mich!


    Nicht falsch verstehen, es wird, wenn es heiß wird, natürlich ein Architekt hinzugezogen und Experten, aber da hat man eben auch nur eine Meinung. Zumal wir derzeit noch in der Ideenphase sind, alles hängt von einem Job in der Nähe ab und noch anderen Randbedingungen.


    Würde mich über Beiträge freuen!


    Bisherige Ideen:

    LG
    *Speeedy*

  • Sofern ihr einen Ofen verbaut, der auch geeignet ist, die Wohnräume spontan zu erwärmen, spricht nichts gegen eine Fußbodenheizung.
    Ohne Ofen halte ich nichts von einer Fußbodenheizung. Wenn man zum Beispiel im Winter den ganzen Tag unterwegs ist und sich zu Hause dann den Hintern abfriert, reagiert die Fußbodenheizung technisch bedingt mit etwa 24 Stunden Verzögerung. Will heißen, dass wenn dir kalt ist, die Fußbodenheizung am nächsten Tag erst die eingestellte Temperatur nachgezogen hat - wo den meisten schon wieder warm ist.


    Ich bin total unglücklich mit der Fußbodenheizung. Zwar hat man einen warmen Boden und eine harmonische Wärme im Raum. Aber da wir uns auch viel in der Natur bewegen und uns dabei den Arsch abfrieren, werden wir bei einem möglichen Hausbau bzw. Modernisierung nur im Zusammenhang mit einem Ofen eine Fußbodenheizung verbauen. Ansonsten kommen herkömmliche Heizkörper mit evtl. Fußbodenerwärmung in den gefliesten Bereichen zum Einsatz.



    Ansonsten denke weit in die Zukunft: Klar kannst du deine Elektrik, Netzwerk etc. nach deinem derzeitigen Einsatzzweck gestalten. Was ist aber in 5-10 Jahren? Wo wird die Technik dann stehen, wie sind dann eure Anforderungen?
    Man kann gar nicht genug Netzwerkkabel legen. Auch Steckdosen, Antennendosen, Lautsprecherkabel (wenn man Musik im Bad hört, auch hier dran denken!) usw. kann man wunderbar verlegen, wenn die Wände offen sind. Wenn ihr einen Keller mit guter Deckenhöhe habt, würde ich unten alles mit einer abgehängten Decke machen und Rohre, Kabel etc. nicht verputzen. Spart im Schadensfall eine menge Zeit und Geld.



    Ich war früher viel im Außendienst - von der Bruchbude bis zur sterilen Villa war alles dabei. Hab also genug Input im Kopf, um später rumzuspielen. Ich empfehle dir einfach mal vorab auf diversen Messen u.ä. Input zu holen.
    Tesla zum Beispiel wird demnächst Stromspeicher vertreiben - etwa 10kWh Kapazität. Damit kann man quasie autark leben und noch ins Netz einspeisen, oder Nachbarn mitversorgen - oder aber die Warmwasserspeicherung zusätzlich über Strom abwickeln. Ermöglicht viele Dinge und ist letztlich mit rund 3500$ nicht allzu teuer.

  • Ja, die Kombi mit Ofen und Fussbodenheizung schwebt mir vor, vor allem könnte man ja auch die Fußbodenheizung mit dem Ofen koppeln (Wassererwärmung im Ofen)
    Ob es allerdings vom Aufwand her machbar ist, die Böden aufzumachen muss ich mal prüfen.


    Das mit den Kabeln und der Elektrik hab ich mir auch schon überlegt, muss ich noch einpflegen. Auf jeden Fall genug Steckdosen und alle Räume vernetzen. Der Tipp mit der Verlegung in einer Zwischendecke ist super, mal sehen ob das von der Höhe machbar ist. Ich bin halt auch nicht der kleinste...


    Das mit dem Stromspeicher ist im Hinterkopf, der Elektrikermeister macht viel mit Solar und hat auch diese Speicher im Programm. Da bekomme ich die besten Infos.


    Danke schonmal!

    LG
    *Speeedy*

  • Servus, tja wo fängt man da an.
    Ich beschäftige mich Familiär bedingt schon seit 2009 mit der Modernisierung von Häusern, aber alles als Laie bzw. Einsteiger. Grund ist die Modernisierung des Bauernhauses (BJ 1926) meines Cousins.


    Seit dem letzten Herbst, beschäftige ich mich nun intensiver mit der Modernisierung von Altgebäuden aus eigenem Interesse, da wir auch gerade auf der Suche sind nach einem geeigneten Objekt.


    Alles was ich jetzt schreibe beruht auf meinen eigenen Erfahrungen oder angelesenem Wissen.


    Grundsätzlich stimme ich mit Whitecap beim Thema Fußbodenheizung überein. Wenn FBH dann in Verbindung mit einem Kaminofen, da bekommst du bei Bedarf einfach mal Ruck Zuck Wärme zum aufwärmen.


    Wie du schon richtig schreibst, würde ich dir empfehlen alle Medien komplett neu zu machen. Die Chance kommt nie wieder.


    Wie Whitecap schon schreibt. Lieber eine Dose (TV, Internet oder sonstiges) zu viel als zu wenig. Nachrüsten macht sich schlecht.


    Zur Heizung:
    Mit was willst du heizen? Schau mal beim Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (AFA) nach. Dort werden z.B. Wärmepumpen mit bis zu 4.500€ gefördert plus etwaige Kombinationbonies.
    Alternativ zur FBH schon mal an Wandheizung gedacht? Die Strahlungswärme soll noch angenehmer sein.


    Dämmung?
    Du wirst ja sicherlich Dach und Fassade dämmen müssen/wollen. Ich persönlich habe mich da auf Holzfaserdämmplatten eingeschossen. Sind zwar teilweise doppelt bis dreifach so teuer haben für mich aber mehrere Vorteile. Naturprodukt, Atmungsaktiv, Wohlfühlatmosphäre


    Innenputz?
    Bei meinem Cousin haben wir komplett Lehm an den Innenwänden verputzt. Die Wohlfühlatmosphäre ist durch die Feuchtigkeitsregelung des Lehms einfach überragend.


    Fenster?
    Hier musst du selber Wissen ob Holz oder Kunsstoff.


    Förderung?
    Aus welcher Gegend kommst du?
    Hier in Sachsen werden einige Regionen durch die EU gefördert, mit bis zu 55%. Gewisse Auflagen an der optischen Erscheinung müssen aber eingehalten werden. Hier heißt es EPLR oder ILE.


    Hier mal Links die mir weiter geholfen haben:
    Home: Interessengemeinschaft Bauernhaus e.V.
    Fachwerk.de - Die Fachwerkhaus-Community


    Was kann man besser machen?
    Die Frage ist, was willst du allein machen? Es wird immer Sachen geben, die du beim bauen besser hättest machen können, welche dir aber erst beim bau oder sogar später auffallen. Besser ist es, wenn du konkrete Fragen stellst, so ins Blaue hinein ist immer schwierig.


    EDIT: Ich sehe gerade deinen Spoiler:
    - Dach anheben wird sicherlich ein sehr kostenintensives Projekt, eventuell Gaube einbringen oder ist die Deckenhöhe zu niedirg?
    - Auf das „Vernetzen“ des Hauses muss man stehen, ich würde kein Server benötigen, lieber Regel ich alles getrennt, so ist kein System von dem anderen abhängig, falls z.B. der Server sein Dienst versagt
    - Bad ohne Barrieren klingt gut, aber warum nicht gleich im ganzen Haus? Abgesehen von der Treppe ;-)
    - Vom Holzofen mit Warmwasserspeisung wurde mir abgeraten, den im Stromausfall keine Heizung funktioniert und deine Umwälzpumpe auch nicht. Ohne Warmwasserspeicher kannst du beim Stromausfall wenigsten noch etwas heizen.

    Soweit erst mal von meiner Seite.


    Konkrete Fragen machen es einfacher.

  • Das hört sich doch schonmal gut an...


    Also:
    Wärmepumpe ist in der Auswahl, vor allem weil schon Photovoltaik auf dem Dach liegt. Allerdings schreckt mich der Stromverbrauch doch schon ab. Ich bin mir nicht sicher ob die Photovoltaik das auf Dauer stemmen kann.


    Fenster kommen auf jeden Fall alle neu, da teilweise noch einfachverglasung eingesetzt ist und wenn ich die gesamte Fassade neu mache, sieht das bescheiden aus und ist auch energetisch nicht besonders toll.


    Die Gegend ist zwischen Bielefeld und Paderborn, also NRW. Über die Förderungsmaßnahmen muss ich mich auch nochmal gesondert Informieren, ich denke wir machen da mal zeitnah einen Beratungstermin.


    Ich kann vieles selbst machen, bin Handwerklich ganz gut drauf.
    Mir ging es bei der Frage um so Sachen, die man lieber jetzt schon mit einplant. Genug Steckdosen, mehrere Leerrohre mit in die Wände, etc.
    Ansonsten hab ich noch keine Konkreten Fragen, weil halt echt alles noch mega frisch ist (haben seit 2 Wochen erst Kenntniss über die Option).


    Dach anheben: Naja, das Dach muss eh neu, von daher würde es sich für einen späteren Ausbau des Dachbodens als Kinderzimmer anbieten. Das ist z.B. auch so eine Sache die man dann grad super machen kann, später ist sowas fast unmöglich
    Vernetzen: Sind alles erst Ideen, deswegen bin ich für Erfahrungen dankbar. Rolladensteuerung und Heizungssteuerung möchte ich aber vernetzt haben, um es von außerhalb steuern zu können.
    Barrieren: Klar, wenn das machbar ist, sicher, bei dem Punkt ging es mir mehr um die Förderung. Oder gibts mehr wenn ich breite Türen einbaue etc.?
    Ofen: Das Wasserbad gibt es auch offen, so kann da nix passieren im Falle eines Stromausfalls. Es gibt die Systeme meines wissens auch passiv (Zirkulation aufgrund der Wassertemperatur)


    Danke schonmal für die Ideen und Diskussionen!!

    LG
    *Speeedy*

  • Vernetzung/Automatisierung ist ein eigenes Thema, was gerade noch recht jung ist. Das Thema ist in der Entwicklung und eher was für "später", da man aktuell noch selbst viel basteln muss.
    Ein Server macht aber schon Sinn, da das Thema gerade in Sachen Automatisierung ja schon komfortabel gesteuert und verwaltet werden will.
    Da man hier viel basteln und individuell konfigurieren muss, rechne mal mit einem fünfstelligen Betrag, um eine gute Basis der von dir genannten Dinge betreiben zu können (inkl. Server und anständiger Firewall (man will ja nicht, dass jeder dein Haus steuern kann :D)).


    Apple wird sich über kurz oder lang um das Thema kümmern. Ich prophezeie, dass das Thema dadurch einen kleinen Schub kriegen wird.


    Hier mal ein paar Links:
    Smarthome: Das intelligente Haus wird nie fertig - Golem.de
    Zigbee und Z-Wave: So funkt's im Smarthome - Golem.de
    Hue und Zigbee 3.0: Philips öffnet sein Lampensystem fremden Schaltern - Golem.de
    Apple: Homekit will nicht in jedes Smart Home einziehen - Golem.de

  • Cool, wieder was zu lesen.
    Apple kommt mir nicht ins Haus, Prinzipentscheidung. (Nein, auf eine Diskussion hierzu werde ich nicht einsteigen)
    Ich habe nix gegen Basteln, aber ein vernünftiges Grundgerüst sollte schonmal vorbereitet werden. Dazu muss man aber auch erst wissen, was es schon gibt und was man will.


    Ich hatte es vor 5 Jahren mir selbst schonmal prophezeit: Falls ich mal ein Haus bauen / umbaue brauche ich 5 Jahre Planung und 6 Monate Bauzeit, weil ich einfach alle möglichkeiten ausschöpfen will... :cursing:

    LG
    *Speeedy*

  • bin in einer baufirma tätig. der tipp mit dem lehmputz ist gut,schönens raumklima.und ich würde zur heizung wenn möglich einen ofen einbauen.man glaubt nicht was man damit sparen kann.von außendämmung aus Styropor halte ich nix.billig aber der reinste sondermüll.hinzu kommt das in den meisten deckputzen von sto und co. unmengen chemie ist die gewässer belastet.

  • Die ganzen Smart-Home Geschichten lassen sich leider alle leicht hacken. Außendämmung würde ich mit Platten aus Dämmwolle machen. Lehmputz klingt gut. Ofen oder Kamin mit Heizungsunterstützung würde ich auf jeden Fall einbauen und mind. ein 1000l Pufferspeicher dazu. Ich ärgere mich heute noch, dass ich nur nen "normalen" Kamin eingebaut habe.

    Octavia Combi RS 2.0 TSI DSG
    moonwhite, Kessy Alarm, Elektr. Heck, Parkassi, Proaktiver IS, AHK, Pano, ACC, Müdigkeit, Canton, B-Traveller, Challenge, Ablage Plus
    Bestellt: KW8
    PW: 42
    Übergabe: 29.10.2014

  • Vielen Dank für die ganzen Ideen!


    Lehmputz hab ich jetzt schon öfter gelesen, das muss ich mir mal anschauen. Wir wollen natürlich auch darauf achten, ein wenig auf die Umwelt zu gucken und da einen guten Kompromiss zu finden.


    Smart home lässt sich hacken, ja, aber was bringt es dem Hacker wenn er meine Rolläden öffnen und schließen kann oder meine Heizung aufdrehen kann?


    Ofen ist gesetzt, auch die Warmwasserdurchführung ist so gut wie beschlossen.


    Anfang KW24 setze ich mich mal mit dem Vater von nem Kumpel zusammen, der ist Bauingenieur und Statiker, mal sehen was der noch so auf Lager hat.

    LG
    *Speeedy*

  • Kenne mich mit dem THema Zirkulationspumpe leider nicht so aus. Bei uns ist sie aktuell nur zur Warmwasserzirkulation, damit man halt kurzfristig und schnell warmes Wasser abgreifen kann. Davon halte ich eigentlich wenig, da die Zirkulation Strom verbraucht (und evtl. auch Wasser?). Daher habe ich sie abgeklemmt und warte lieber 10-15 Sekunden, bis das warme Wasser kommt.


    Was mir zu SmartHome einfällt: Solange du reine Steuerung über das SmartHome machst, ist es nicht weiter schlimm, wenn ein Zugriff erfolgt. Aber beim Thema Überwachung (Kameras) wird es dann schon interessant. Auch kann man über die SmartHome Steuerung deine Nutzung auslesen und so abschätzen, wann jemand zu Hause ist oder nicht. Daher sage ich ja, dass man eine gute Firewall braucht, die zur Not von einem Fachmann eingerichtet und betreut werden sollte. Nur so kann man sichergehen, dass das SmartHome auch Smart ist und nicht einfach nur ein ConnectedHome.

  • Zum Thema Smarthome gebe ich dir Recht.
    Deswegen auch die Überlegung nach einem eigenen Server. Absolute Sicherheit gibt es nicht, wenn ich mir ansehe wie viele onlinehändler, Banken und sogar NASA-Zentren gehackt werden.
    Aber dennoch kann man sich zumindest gegen Gelegenheitsfische schützen.


    Kameras würden wenn dann nur in die Einfahrt und die Garage kommen, eine Innenraumüberwachung kommt mir nicht ins Haus.


    Ich möchte auch kein Haus, was Luftdicht abgeschlossen ist und man kein Fenster öffnen darf. Sinnvoll gedämmt und ein gescheites Raumkonzept ja, aber abriegeln und Lüftungsanlage ist keine Option.


    Zum Stromverbrauch gibt es die Solaranlage auf dem Dach, die bringt, laut meinem Schwiegervater, ca. 8500kw (ohne Gewähr, vielleicht hab ich da auch was falsch verstanden). Somit bin ich mit Strom grad etwas entspannt, auch die Wärmepumpe rückt weiter in den Vordergrund.


    Aber das wird sich alles nächste Woche montag etwas lichten...

    LG
    *Speeedy*

  • Zirkulationspumpe ist super. Ich hab damals extra drauf bestanden, weil mich dass immer nervt wenn ich woanders bin und ewig auf warmes Wasser warten muss. Und 15-20s Wasser laufen lassen kostet glaub ich mehr als das bisschen Strom, was die Pumpe braucht. Vor allem kann man die normalerweise auch zeitlich steuern, so dass sie nur läuft wenn man zu Hause ist.

    Octavia Combi RS 2.0 TSI DSG
    moonwhite, Kessy Alarm, Elektr. Heck, Parkassi, Proaktiver IS, AHK, Pano, ACC, Müdigkeit, Canton, B-Traveller, Challenge, Ablage Plus
    Bestellt: KW8
    PW: 42
    Übergabe: 29.10.2014