Die Haltbarkeit der Motoren hat sich imho in den letzten Jahren zum Benziner hin verlagert. Dieselmotoren brauchen tendenziell leistungsfähigere Turbolader als Benziner um auf die gleiche Leistung zu kommen, leistungsfähige Turbos gehen aber eher mal kaputt.
Außerdem hast du beim Diesel die ganze Abgasaufbereitung, die beim Partikelfilter von vornherein auf etwa 200-250.000km begrenzt ist und die ganze Abgasrückführung verdreckt extrem den Ansaugtrakt, sodass auch der irgendwann getauscht werden muss.
Bei einem Auto von über 200.000km lohnen sich normalerweise Reparaturen über 1500-2000 Euro nicht mehr. Wenn mal der Ansaugkrümmer, die Drosselklappe und das AGR zusammen fällig sind kommt man an die Summe ran. DPF und Turbo liegen alleine mit dem Teilepreis schon deutlich über dieser Grenze. Bis auf den Turbo hat der Benziner diese Probleme nicht. Und auch der wird nicht so hart an der Kotzgrenze betrieben wie beim Diesel. Der geringe Verbrauch beim Diesel ist legendär aber die höhere Steuer und Versicherung fressen davon auch wieder einen Teil weg. Auserdem ist in fast jedem Land der Welt Diesel teurer als Benzin.
In Verbindung mit der aktuellen Diskussion um Diesel überhaupt, an deren Ende hypothetisch ein Innenstadtverbot für Diesel stehen könnte würde ich eher zum Benziner tendieren.
Ich bin mit meinem Diesel zwar zufrieden, würde mir aber aktuell wenn ein neues Auto anstehen würde einen Benziner holen.
Zur ganzen Finanzierung: ich kenne dich und deine allgemeine finanzielle Situation nicht, möchte dazu aber noch was los werden:
Es gibt "gute" Schulden und "schlechte" Schulden. Gute Schulden sind die, die aufgenommen werden um zu investieren, wenn am Ende der Investition ein Mehrwert steht. Das wäre zum Beispiel der Kauf eines Hauses, die Gründung einer Firma oder (zumindest behaupten Investmentbanker das) der Kauf von Aktien. Schlechte Schulden sind die, die für Konsumgüter aufgenommen werden. Güter, die genutzt und verbraucht werden aber am Ende keinen Mehrwert bedeuten. Ein Auto kann einen Mehrwert bedeuten, wenn man dadurch überhaupt erst einen Job bekommt. Ein Smartphone kann einen Mehrwert bedeuten, wenn man dadurch wichtige Kontakte knüpft. Kleidung kann einen Mehrwert bedeuten, wenn man einen Anzug kauft und dadurch im Bewerbungsgespräch einen besseren Eindruck hinterlässt. Üblicherweise fallen diese Produkte aber in die Kategorie "schlechte Schulden".
Das ganze ist eine Theorie, die ausschließlich den Finanzaspekt bewertet. Eine Urlaubsreise kann normalerweise keinen finanziellen Mehrwert bedeuten, aber einen persönlichen Mehrwert an Lebensqualität. Genauso kann es mit einem Auto sein. Dennoch sollte man sich für beides nicht hoch verschulden.
Für mich persönlich hab ich als Grenze 2 Jahre gesetzt.
Konsumgüter (Auto, Motorrad, Küche, Einrichtung) die ich nicht innerhalb von 2 Jahren abzahlen kann, sind für mein Einkommen einfach zu teuer. Ein Haus zählt da natürlich nicht mit rein.
In deinem Fall kannst du über Restwert altes Auto und erspartem etwa 4000€ aufbringen, richtig? Das heißt 18.000 Euro bleiben für Finanzierung. Bei einer Rate von 250€ im Monat bist du damit schon komplett ohne Zinsen bei 72 Monaten Laufzeit. Ergo bleiben nach 60 noch einige Tausend Euro Restschuld übrig. Solange du keinen sicheren Plan hast wie du die abzahlst (fest angelegtes Geld, das dann wieder zurück kommt) würde ich dir davon dringendst abraten. In 5 Jahren kann viel passieren, was dein Auto plötzlich wertlos macht (Motorschaden, selbst verschuldeter Unfall, Diebstahl der von der Versicherung nicht gezahlt wird) und dann stehst du vor einem Riesen Berg Restschuld und dem Bedarf eines neuen Autos.
Ich kenne wie gesagt deine finanzielle Situation nicht aber tendenziell würde ich dir raten dich eher nach was günstigerem umzusehen, z. B. einem 1Z Octavia.
Alex