Tour d'Europe: 4000 km in zehn Tagen + 4500 km HR

  • Es wurde schon alles zum Thema gesagt, aber noch längst nicht von Jedem ;)


    Das der Octavia unbestritten Langstreckenqualitäten hat, durfte unsereiner neulich auf einer Fahrt durch halb Europa wieder mal erfahren.


    Von Deutschland ging es insgesamt 4000 km über Frankreich (Cote d'Azur) nach Italien (Toskana), weiter mit der Fähre nach Kroatien (Split), mit Abstecher nach Bosnien-Herzegowina (Mostar), dann zurück nach D über Slowenien (Maribor) und Österreich (Wels).


    Die meiste Zeit war das Radio aus, es wurde nur dem Wind gelauscht und der Landschaft Aufmerksamkeit gewidmet. Puristiker werden nun meinen, dass ein richtiges Fahrgefühl heute nicht mehr aufkommt, da ja alles "automatisch" passiert. Stichworte sind DSG, Klimaautomatik, Tempomat/ACC, Lichtsensor, Regensensor usw. Davon darf man sich natürlich nicht beirren lassen.


    Festzuhalten ist, dass man am Zustand der Straßen viel über das bereiste Land erfahren kann. Dabei sticht Italien negativ hervor: Selbst die (mautpflichtigen) Autobahnen sind teilweise in einem fragwürdigen Zustand. Dass auch gerne mal ganze Brücken den Dienst quittieren, ist dann fast logisch - siehe Genua. Hier kommt man dann mit 19-Zoll-Felgen und Tieferlegung schnell an die Grenzen der Zumutbarkeit, es hilft hier nur eine rigorose Temporeduzierung. Das genaue Gegenteil ist hier Kroatien, wo die Autobahnen (ebenso mautpflichtig) wirklich Klasse sind. Zugegeben: Sie sind noch nicht so alt wie anderswo in Europa. Einen schönen Gruß nach Brüssel in diesem Zusammenhang.


    Die (Leder)Sitze im Octavia sind nicht perfekt, gehören aber zu den Besseren, was die Langstreckentauglichkeit anbelangt. Auch nach neun Stunden Fahrt kriecht man nicht geschädigt aus dem Auto. Lediglich eine Sitzlüftung wäre eine nette Option. Eventuell hat sowas ja dann der neue O4.


    Aufgrund des vorherrschenden Tempolimits eignet man sich recht schnell einen entsprechenden (entspannten) Fahrstil an. Das Resultat war ein Durchschnittsverbrauch von 6,9 Litern pro 100 km. In Frankreich haben die meisten Tankstellen übrigens kein Super E5 mehr, sondern nur noch E10 und/oder SP98. Die Preisspanne in allen besuchten Ländern reichte von 1,60 € bis 1,20 € pro Liter.


    Vor der Fahrt wurde noch die aktuellste Navi-Karte in das Columbus verfrachtet. Trotzdem waren sogar einige schon ältere Autobahnen nicht enthalten, ebenso gab es Probleme mit Einbahnstraßen. Interessant war auch, dass in Bosnien-Herzegowina die Verkehrszeichenerkennung in den Urlaubs-Modus verfiel, obwohl die Schilder dort nicht wirklich anders aussehen. Auffallend auch, dass DAB+ in Frankreich quasi nicht verfügbar ist, in Italien dagegen man von der Senderauswahl erschlagen wird.


    Bleibt zusammenfassend zu sagen, dass es sich gelohnt hat, in jeglicher Hinsicht. An alle, die dieses Jahr noch losfahren dürfen, an dieser Stelle viel Spaß - auch wenn es in der Hauptsaison sicherlich ein wenig unentspannter zugehen wird.

  • Update:


    Lächerliche 24 Monate später hat ein kleiner Mikroorganismus die Welt geschüttelt (nicht gerührt). Viele klopfen noch die Klamotten ab, während sie aus den Trümmern der Erinnerungen aufstehen. Es wurde die Flucht ins Private gesucht, die (massenweise) der Einfachheit halber in den eigenen Landesgrenzen stattfand. Dabei wurde in Kauf genommen, eben dann mit vielen Menschen an der selben Stelle zu hocken. Das (eigene) Automobil feierte seine Auferstehung, es war die Burg des Individuums, kein Virus konnte es stoppen. Etwas viel Pathos, zugegeben.


    Dass es 2020 einfacher sein würde, in Europa zu reisen, als 2021, hätte ich nicht gedacht. Diverse Gängelungen und Vorschriften, Angstmache und indirekter Zwang ließen einen zwei Mal überlegen, die Sachen zu packen und die Sonne zu suchen. Etwas viel Politik, zugegeben.


    Wieder fiel die Wahl auf Kroatien, mehr noch 2021 als 2020 auch für viele andere, aufgrund des Wegfalls vieler (Flug)Ziele. Die Folge waren Blechlawinen, die sich durch Österreich und Slowenien zwängen mussten. Die Anzahl der Touristen lag noch leicht über jenen aus dem Rekordjahr 2019. Doch man sei beruhigt, denn abseits der Touri-Hotspots gibt es immer einen Platz, man muss nur ein wenig suchen und Umwege in Kauf nehmen.


    Sogar zwei Mal dieses Jahr ging die Fahrt gen Süden, erst nach Istrien und zurück nach D - und einen Monat später an die Makarska Riviera. Das summierte sich auf ca. 4500 km. Und erneut war der O3 der erwartet zuverlässige Untersatz. Kein Murren, kein Klagen. Der Durchschnittsverbrauch lag erneut knapp unter sieben Liter E5 - weiterhin wäre eine tiefere Sitzposition und Belüftung des Gestühls nicht schlecht.


    Für alle, die noch nie in HR waren: Die Küstenstraße D8 muss man einmal gefahren sein, vorzugsweise von Norden nach Süden, da so schlicht die Aussichtspunkte und Konobas immer gleich rechts liegen (links abbiegen vielfach nicht möglich) und man das Meer fast immer im Blick hat. Man lasse sich von der Landschaft, den angebotenen Speisen und den immer netten Leuten begeistern. Das Preisniveau für alles an der Küste ist allerdings nicht mehr als billig zu bezeichnen, die guten alten Zeiten sind vorbei. Das wird wohl noch schlimmer, wenn in ein paar Jahren der Euro eingeführt wird.


    Bleibt heute beim Blick aus dem Fenster auf graue Tage die Hoffnung, dass nächstes Jahr auch wieder ein kleiner "Ausflug" möglich ist - ohne viel bürokratisches Gehampel.


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  • verdichter

    Hat den Titel des Themas von „Tour d'Europe: 4000 km in zehn Tagen“ zu „Tour d'Europe: 4000 km in zehn Tagen + 4500 km HR“ geändert.
  • ..... verdichter , ein wahrer Freund der Deutschen Sprache, es hat Spaß gemacht, Deinen Zeilen zu folgen. Ich freue mich für Dich/Euch, dass Ihr eine so schöne Zeit in weiten schönen Gefilden verbringen und genießen konntet!! In diesem Sinne, bleibt bitte alle weiterhin gesund, habt stets eine knitterfreie Fahrt und immer guten Sprit im Tank, damit wir auch demnächst wieder Deinen wortschönen Berichten folgen können ....👍🏻✌🏼🤘🏻

    Grüße Lotte