Neulich vor meiner Wohnungstür ....

  • [FONT=Tahoma,Helvetica]10. Februar, müde und abgespannt von der Arbeit fuhr ich in die Wohnung meiner Freundin. Dort war es aufgeräumt, im Kühlschrank war etwas zu essen. Nachdem ich mir den Magen vollgeschlagen hatte, machte ich es mir auf dem Sofa bequem.


    In diesem Moment klingelt es an der Wohnungstür. Ich gehe zur Tür und blicke durch den Spion. Dort stand ein etwa 40 Jahre alter, gut gekleideter Mann.


    Kaum hatte ich die Tür geöffnet, fing der gute Mann auch schon an:


    Billag-Fahnder: "Guten Tag, mein Name ist Lars Lästig, ich bin ihr Rundfunkgebühren-Beaufftragter... blabla.... blabla..."


    Billag? Wirklich ein Billag-Fahnder? Oh je...


    Billag-Fahnder: "......blabla........ sind sie Frau Anja K.?"


    Hat der mich wirklich gerade gefragt ob ich Frau Anja K. (meine Freundin) bin? (Ich sehe nun wirklich nicht wie eine Frau aus, zudem trug ich einen deutlich sichtbaren drei-Tagesbart)


    Das verschlug selbst mir die Sprache. Stille machte sich im Hausflur breit. Plötzlich traf mich der Hammer der Erkenntnis: Es gibt ein Leben nach dem Gehirntod, der Beweis steht vor dir. Pack den Typen ein und der nächste Nobelpreis ist dir sicher. Ich entschied mich dagegen, denn der gute Mann war sicher nicht stubenrein und ich antwortete ihm stattdessen, dass ich Gina W. sei, die uneheliche Tochter von Frau K.


    Billag-Fahnder: "Na gut, lassen wir das. Sie wissen sicher.......blabla........verpflichtet ..........blabla........anzumelden......"


    Ich unterbrach den Redefluss des Billag-Fahndern nur ungern, aber ich teilte ihm mit, dass ich mal auf die Toilette müsste, versprach ihm aber, dass ich gleich wieder da bin und schloss die Tür hinter mir. Nach fünf Minuten gab es die ersten zarten Klingelversuche.


    Nach weiteren drei Minuten klingelte er Sturm und ich öffnete wieder die Tür.


    Billag-Fahnder: "Was haben sie denn solange gemacht?"


    Wahrheitsgemäß antwortete ich ihm, dass ich ein lauwarmes Bier getrunken habe. Außerdem mussten mal wieder meine Fußnägel geschnitten werden.


    Billag-Fahnder: "So eine Frechheit, so was habe ich ja noch nie erlebt...."


    Ich musste dem guten Mann leider Recht geben und versprach meine Freundin noch heute Abend darauf anzusprechen, warum sie das Bier nicht in den Kühlschrank gestellt hatte. Wirklich eine Frechheit.
    Nun lief dieser geistige Tiefflieger rot an und rastete aus.


    Billag-Fahnder: "Wenn sie noch weiter so ein Kasperltheater veranstalten, kann ich auch andere Seiten aufziehen. Ein Anruf von mir und die Polizei durchsucht ihre Wohnung......blabla....... das wird sehr teuer für sie......blabla".


    Logisch, mit Kantonspolizei und Sondereinsatzkommando.


    Sichtbar eingeschüchtert versprach ich nun, effektiv mitzuarbeiten und mein Kasperlitheater bleiben zu lassen.


    Billag-Fahnder: "Besitzen sie einen Fernseher oder ein Radio?"


    Freundlich gab ich dem Mann Auskunft. "Ja klar, ich besitze 2 Fernseher, 3 Radios, noch ein Radio in meinem Büro und zwei in meinen Autos."


    Billag-Fahnder: "Haben sie diese angemeldet?"
    Ich: "Nein, bisher leider nicht."
    Billag-Fahnder: "Wie lange besitzen sie diese Geräte schon?"
    Ich: "Ca. 10-12 Jahre."


    Uiiiii, jetzt war er am Sabbern, als er seine Provision in Gedanken überschlug. Nun ja, um es kurz zu machen, er hielt mir nach ein bis zwei Minuten zwei Zettel zur Unterschrift unter die Nase. Eine Anmeldung der Billag und einen Schrieb, dass ich schon seit fünf Jahren die Geräte besitze. Beides auf den Namen und die Adresse meiner Freundin ausgestellt.


    Freundlich wie ich nun einmal bin teilte ich ihm mit, dass ich weder Frau Anja K. bin, noch hier wohne.


    Billag-Fahnder: "Wo wohnen sie denn?"
    Ich: "Wissen sie das nicht?"
    Billag-Fahnder: "Nee"
    Ich: "Super - dann schönen guten Abend"


    Ich schloss die Tür, schaltete die Klingel ab und den Fernseher ein, das Bier war auch schon etwas kühler.


    In diesem Sinne Prost[/FONT]

    Grüsse Kay

    Octavia RS TDI ist verkauft
    [FONT=Lucida Sans Unicode][COLOR=red]Seat Alhambra 2.0 TDI CR DSG

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  • [FONT=Tahoma,Helvetica]Heute Morgen klingelte es an der Tür. Genervt, weil ich eigentlich im Urlaub nicht gestört werden wollte, schleppte ich mich in den Windfang und warf durch die Glasfenster der Haustür einen misstrauischen Blick auf die zwei Gestalten vor mir.


    Ein Mann, vielleicht Ende 20, groß, hager, schlaksig mit Brille und Pickeln, und eine Frau, Ende 30, ziemlich unattraktiv mit einem prägnanten Leberfleck über der Oberlippe und strenger Frisur. Beide trugen akkurate, dunkle Anzüge und er eine kleine Aktentasche. Da dort kein Staubsauger hineinpasste, schwante mir schon, wer da vor mir stand.
    Sie: „Guten Tag, meine Name ist (hab ich schon wieder vergessen), und das ist mein Begleiter Herr (habe ich mir gar nicht erst gemerkt – ich und Namen...). Haben Sie Interesse an einem religiösen Gespräch?“


    Er: *lächelt dümmlich*


    Ich: „Ach, sind sie die Gemeindepastoren? Wir wurden uns tatsächlich noch nicht vorgestellt!“ (Stimmt sogar, ich wohne seit über 13 Jahren in diesem Dorf, aber ich habe den Pastor nie kennen gelernt, ich weiß nicht mal, wie der Kerl heißt. Ist mir auch egal, bin ja kein Christ.)


    Sie: *verlegen* „Äh, nein. Wir sind die Zeugen Jehovas, die Soldaten des Himmels.“


    Ich: „Soldaten des Himmels?“


    Beide: *eifriges Nicken*


    Ich: „Boah, da haben Sie aber einen verdammt weiten Weg zur Kaserne...“


    Beide: *gucken doof*


    Ich: *schnell, um sie nicht zu Wort kommen zu lassen* „Wieso Soldaten, ist denn Krieg?“


    Er: *holt Luft und setzt an etwas zu sagen*


    Ich: „Ach so, Sie sind bloß das Rekrutierungskommando.“


    Sie: *noch immer blöd guckend* „Äh...dürfen wir vielleicht hereinkommen?“


    Ich: „Gut, wenn es nicht so lange dauert. Mein Rasen mäht sich nicht von alleine.“ (In der Tat wollte ich lieber meinen Rasen mähen, als plötzlich diese beiden Witzfiguren klingelten. Aber warum sollte man sich nicht ein wenig Spaß gönnen...?)


    Ich halte also die Tür auf und bitte sie ins, zugegebenermaßen etwas unaufgeräumte Wohnzimmer. Als erstes fallen meine beiden Rottweiler, Thor und Loki, über sie her – freudig , denn sie tun niemandem etwas, sondern freuen sich über den Besuch. Die beiden Zeugen werden noch blasser als sie ohnehin schon waren.


    Ich: *beruhigend* „Keine Angst, die Beiden tun euch nichts...“


    Dass ich bei diesen Worten absichtlich nicht die Zeugen, sondern meine Hunde angesehen habe, haben die Beiden leider nicht bemerkt. Schade...


    Stocksteif lassen sie sich also die Hände abschnüffeln, dann rufe ich Thor und Loki – absichtlich mit Betonung ihrer heidnischen Götternamen – zur Ordnung, schicke sie auf ihre Matten in der Ecke und lasse sie Platz machen. Widerwillig gehorchen sie.


    Er: *noch immer nervös, aber um Höflichkeit bemüht* „Die hören aber gut.“


    Ich: „Ja, auf´s Wort. Zwar erst so auf das dritte oder vierte, aber immerhin. Aber sie sind auch die einzigen, die das tun...“


    Mit diesen Worten scheuche ich den Kater vom Sofa und bedeute den Beiden, sich zu setzen. Das tun auch, allerdings sitzen sie nur wenig entspannt da, den Blick nicht von den Hunden lösend.
    Thor starrt aufmerksam zurück, Loki beschäftigt sich damit, Thor intensiv das Ohr auszulecken. Die langen und feinen weißen Haare des Türkisch-Angora-Katers Yeti werden sich hervorragend auf ihren dunklen Anzügen machen.


    Ich: „Möchten Sie vielleicht einen Tee?“


    Sie: „Sehr gern.“


    Er: „Das wäre sehr freundlich.“


    Ich nicke und verschwinde in der Küche. Sofort springen die Hunde auf und wuseln mir hinterher. Das tun sie immer, wenn ich in die Küche gehe. Das ist aber auch nicht schlimm, so haben die Besucher Zeit, sich etwas umzusehen.
    Ich weiß, dass sie auf Anhieb die kindsgroßen Gargoyle-Statuen, die Feuerschale und den Dolche auf dem Tisch, meine Kelche in der Vitrine und vor allem das 30 cm große Eisenpentagramm im Fenster bemerken und sich ihre Gedanken machen.


    Drei Minuten später kehre ich mit den dampfenden Teetassen auf dem Tablett, den Hunden im Schlepptau und meinem zurechtgelegten Konzept zurück. Ich schicke die Hunde wieder zurück auf die Matten und stelle den Zeugen ihre Tassen hin. Ich setze mich auf das andere Sofa.


    Sie: „Glauben Sie an Gott?“


    Ich: *deute lachend in die Runde* „Sieht das hier etwa so aus, als ob ich das täte?“


    Sie: *zeigt auf das Pentagramm* „Ich...ähm... nun ja. Ich dachte mir so etwas schon, wenn sie hier ein Teufelszeichen aufhängen.“


    Ich: *pruste fast meinen Tee über den Tisch* „Teufelszeichen? Sie sollten noch mal zur Schule gehen. Wenn ein Pentagramm mit der Spitze nach unten zeigt, dann ist es ein Zeichen für das Böse, vielleicht auch für den Teufel, ebenso wie ein umgedrehtes Kreuz. Mein Pentagramm zeigt aber mit der Spitze nach oben. Somit ist es ein Zeichen des Guten, des Lebens, der Magie und des Schutzes. Und dieses Zeichen ist schon sehr viel älter als das Kreuz oder das Christentum. Es schützt mein Haus vor schlechten Einflüssen – zum Beispiel vor Leuten wie Ihnen.“


    Sie: *erst mal sprachlos*


    Er: *hilflos* „Nur Jesus kann die Menschen beschützen. Er ist für unsere Sünden gestorben.“


    Super Vorlage für mich! Ich springe sofort drauf an.


    Ich: „Woher weiß Jehoshua ben Joseph denn von meinen Sünden?“


    Sie: *guckt blöd* „Wer?“


    Ich: „Na, Jehoshua ben Joseph von Nazaret, der später Jesus Christus genannt wurde. Sagen Sie bloß, als Zeugen Jehovas kennen sie Jesus´ bürgerlichen Namen, seinen wahren Namen nicht? Wer hat Sie denn ausgebildet?“


    Beide: *gucken blöd*


    Ich: *werd grade warm* „Aber mal angenommen, es habe die christliche Mythengestalt tatsächlich gegeben, woher soll er vor knapp 2000 Jahren gewusst haben, welche Sünden ich begehen werde? Von denen, die noch vor mir liegen, weiß ich ja selbst noch nichts!“


    Er: *verlegen* „Jesus ist allwissend.“


    Ich: „Aha, jetzt ist er schon ganz der Papa, wie? Ich dachte, dieses Attribut wäre Gott vorbehalten?“


    Sie: *will die Situation retten* „Gott ist allwissend und durch ihn sein Sohn Jesus Christus auch.“


    Ich: „Soso, der Alte quatscht also einfach meine persönlichen Daten an seinen Sohnemann weiter. Etwa auch die, die ich ihm früher bei der Beichte anvertraut habe? Er verstößt gegen seine eigene Regel, das Beichtgeheimnis?“


    Beide: *Mund steht offen*


    Ich: *schnell* „Allwissenheit für die Zukunft wurde aber nachweislich schon von namhaften Physikern ad absurdum geführt. Nehmen Sie nur mal Schrödingers mathematisch beweisbare Theorie von den Varianten des Zeitstrahls, welche, bedingt durch die Chaostheorie, zu einer unendlichen Vielfalt möglicher Zukünfte führen und das Kontinuum in endlose unterschiedliche Varianten aufspalten. Das macht jede exakte Zukunftsvorhersage absolut unmöglich, da sich nicht berechnen lässt welcheder unendlichen möglichen Parallelen des Multiversums der Zeitstrahl kreuzen wird.“


    Beide: *schauen drein, als hätten sie kaum ein Wort verstanden*


    Ich: *sie sehr ernst anschauend* „Auch als Magier kann ich nicht exakt in die Zukunft schauen, sondern allenfalls Tendenzen und Wahrscheinlichkeiten bei der Divination erkennen, und ich bin schon der mächtigste Magier hier in der Gegend – wenn ich es nicht wäre, wüsste ich das bereits.“


    Beide: *schauen nun erst recht blöd drein*


    Ich: „Tja, so was lernt man nicht bei Ihrem Kegelverein, oder?“


    Sie: „Den ‚Kegelverein’ verbitten wir uns! Wir sind ...“


    Ich: *unterbreche sie* „Wieso, Sie schmeißen doch wahllos die Kugeln Ihrer Propaganda ins Volk und schauen dann, ob nicht ein paar Leute umfallen. Für mich ist das Kegeln.“


    Sie: *scheint sauer zu sein* „Ich sehe schon, wir können hier nichts mehr retten.“


    Ich: *nickend* „Gut erkannt. Ich will auch gar nicht ’gerettet’ werden.“


    Beide stehen auf.


    Sie: „Danke für den Tee.“


    Er: *nickt*


    Ich: „Gern geschehen. Es macht immer wieder Spaß, Leute über die wahre Natur des Universums aufzuklären.“


    Ich begleite sie zur Tür. Die Hunde tapsen artig hinterher.
    Er: *scheint nun auch sauer zu sein* „Jesus wird Sie nicht retten, sondern Ihre Seele verdammen.“


    Sie: *nickt beifällig*


    Ich: „Oh, Sie wollen MIR drohen? Nun gut, dann muss ich mich wehren.“ *tiefe Stimme und ausladende Gestik* „Ich verfluche Sie beide! Für den Rest des Tages sollen Sie schrecklichen Durchfall erleiden!“


    Beide: *machen kopfschüttelnd, dass sie wegkommen* „So ein Unsinn...“


    Ich schließe die Tür und lache erst mal lauthals los. Meine Hunde gucken mich treudoof und verständnislos an.


    Ich glaube nicht, dass die beiden „verfluchten“ Zeugen jemals wiederkommen werden.


    Obwohl, ich hätte zu gern ihre Gesichter gesehen, wenn die überaus großzügig bemessene Portion Abführmittel in ihrem Tee zu wirken beginnt.[/FONT]

    Grüsse Kay

    Octavia RS TDI ist verkauft
    [FONT=Lucida Sans Unicode][COLOR=red]Seat Alhambra 2.0 TDI CR DSG

    [I][B][FONT=Lucida Sans Unicode] [size=8]

  • haha.. wie geil... ;)

    sind das Dir tatsächlich widerfahrene Ereignisse??

    Ich hab jetzt so ein Krampf im Bauch von Lachen.. nee nee.. das geht gar net... 8)

  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen!!Einfach nur geil!!!

    Mein Firmenwagen seit Juli 19 8)
    Octavia III Combi Facelift RS 2.0TSI DSG Candy-Weiß mit nem bißchen Ausstattung. :D


    MfG WMS! 8)

  • Sehr schöne Stroys!!! :smile:

    -Gruss Sascha-

    1:1:
    Octavia II RS 2,0 TSI DSG, Race-Blau... der Rest steht hier! :drivel:

    1:6:
    FG Baja, 26ccm Zenoah Motor, ca. 3,9 PS

  • Zitat von camshaft;43455

    sind das Dir tatsächlich widerfahrene Ereignisse??




    Das würde mich wundern! Die zweite Geschichte kannte ich schon von einem anderen Forum.

    Trozdem weiter,...!!!
    Mehr dieser Geschichten! Habe mich gerade köstlich amüsiert!!!
    :) :) :) :smile: :smile: :smile:

    Octavia Combi ² V/RS TFSI - Black Magic :)

  • hahahhaha :) das sind einmal super Geschichten 8)

    ja da will ich doch mehr davon lesen.

    Octavia 2 RS TFSI in Corrida Rot -> Gallery
    Zenith 18" Felgen in "Mausgrau", getönte Scheiben, 35mm H&R Federn, Distanzscheiben 20mm VA und 30mm HA, schwarze Bremssättel, schwarzmatter Frontgrillrahmen, Peugeot 607 Antenne und div. Hypercolor Produkte verbaut.