Entwicklung von Fahrwerken

  • Hi,


    heute war bei uns an der FH wieder eine VW-Vorlesung. Thema diesmal "Leichtbau im Fahrwerk". Gehalten wurde die Vorlesung vom einem der führenden Personen aus Braunschweig.


    Es war beeindruckend, wie viel Entwicklungsarbeit in noch so kleinen Bauteilen wie dem Querlenker oder dem Schwenklager stecken. Weiterhin ist die Methode der Optimierung schlicht genial, hier wird im VW Konzern die Topologieoptimierung benutzt. Nach so einer Optimierung sieht ein Bauteil aus wie ein organisches Gewächs aus Knochen 8)


    Was aus einem optimierten Querlenker so rausgeholt wurde...nur mal so: Golf 5 Platform noch 2,5 m Schweißnaht, Golf 6 1,5m und Prototypen ca. 0,25m.


    Was ich allerdings negativ angemerkt habe (in der Fragestunde zum Schluss) war die Variante Verbundlenkerachse hinten bei niedrigen Motorisierungen beim Golf 7.

    V/RS TFSI, BMP, Brock B21, S3 SWV, Pipercross, APx Gewinde, Powerflex PU DMS, VorKat mod., W8 Leuchte, Schaltstange gekürzt, PCV FIX, Golf 6 SUV, Simons AGA

  • Ja, VW hat es in der Zwischenzeit auch mitbekommen... ich sage jetzt mal nicht, was mir alles zu "Showvorlesungen" einfällt.


    Ein Standardwerk zum Thema wurde übrigens von Opel Mitarbeitern verfasst (aus der Schule von Mattheck) ;)
    Falls Du weitergehendes Interesse hast, kann ich Dir die unten stehenden Bücher empfehlen. Den Mattheck als das Standardwerk und super für's Verständnis (er ist der "Entdecker" der Methode der Zugdreiecke). Das Andere hilft dann eher beim Umgang mit konkreten Aufgabenstellungen. Es hilft aber ungemein ein solides Verständnis von technischer Mechanik und Strukturdynamik zu haben. Ansonsten versteht man es zwar, kann die Techniken aber nicht gewinnbringend einsetzen.


    Audi hat vor Jahren mit der Abschleppöse angefangen die Techniken zu erlernen - einen entsprechenden Artikel gibt es hier: FE-Design


    [asin]3817118090[/asin] [asin]3793094707[/asin]


    Im Rahmen dieses Projekts sind übrigens einige der Techniken entwickelt worden. Der Bericht ist lesenswert (und kostet nix :D )


    Grüße

  • ja klar, werbung kam nicht zu kurz :D kann ich aber gut ausblenden als Skoda Fahrer :P
    Danke für deine Literaturhinweise, bin aber erst im Grundstudium *schäm*

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  • Kein Problem! Und für's Grundstudium braucht sich keiner zu schämen.
    1. Ist es ein Privileg zu studieren, auch wenn man das bei "irgendwasmitmedien" durchaus anzweifeln könnte...
    2. Fängt Jeder mal klein an
    3. Ohne die Grundlagen kommt man später nicht weit


    Also: genieß' die Zeit und vergiss nicht die Praxis! Grau ist alle Theorie... :finger:


  • Was ich allerdings negativ angemerkt habe (in der Fragestunde zum Schluss) war die Variante
    Verbundlenkerachse hinten bei niedrigen Motorisierungen beim Golf 7.


    Bei Octavia und Leon bekommen selbst die ''mittleren'' Varianten noch die VBL-HA. :shut up:
    Bei A3 und Golf betrifft es m.W. nur die 1.2 TSI und 1.6 TDI. Entgegen dem, was ich bisher
    dachte, soll laut aktueller AMS im Golf auch der 122 PS-TSI die Vierlenker-HA besitzen.
    Hoffen wir mal, dass sich AMS nicht mittlerweile auf das Niveau von AutoBlöd begeben hat
    und dass diese Aussage stimmt.


    Was sagte die "führende Person" denn dazu? :dontknow:

  • Meinst du die HA?


    Polo = Fabia = Ibiza hatten noch nie eine Vierlenker-Hinterachse. Deren Koppellenker-
    bzw. Verbundlenker-HA ist schon immer etwas schlichter gestrickt. Weshalb ein
    aktueller Polo GTI oder Fabia RS auf engen Straßen einem Cooper S auch unterlegen
    ist und einem Golf GTI ebenfalls.

  • er schmunzelte und versuchte folgend zu erklären: kleine Motorisierung = kleines Gewicht, ergo braucht man keine so aufwendige HA Konstruktion. Beim GTI hat man sie außerdem wegen der gesteigerten Performance verbaut.
    Für den Zuhörer stellt sich jedoch die Frage, ob ein Käufer eines kleinen Motors deswegen automatisch ein schlechteres Fahrwerk in Kauf nimmt...Ende.



    Irgendwer hat mal geschrieben dass der Golf V der teuerste Golf aller Zeiten ist und war (Produktionskosten). Wenn man nun das Resultat an der HA Golf 7 betrachtet kommt das wohl hin :angry:


    Der Kostendruck im Konzern muss enorm sein...da wird um jedes kilogramm Alu gekämpft. Dieses kostet wohl laut seiner Aussage zur Zeit etwa 1,80 €, CFK hingegen rund 20 € und Stahl ein Bruchteil vom Alu.

    V/RS TFSI, BMP, Brock B21, S3 SWV, Pipercross, APx Gewinde, Powerflex PU DMS, VorKat mod., W8 Leuchte, Schaltstange gekürzt, PCV FIX, Golf 6 SUV, Simons AGA


  • er schmunzelte und versuchte folgend zu erklären: kleine Motorisierung = kleines Gewicht, ergo braucht man keine so aufwendige HA Konstruktion. Beim GTI hat man sie außerdem wegen der gesteigerten Performance verbaut.
    Für den Zuhörer stellt sich jedoch die Frage, ob ein Käufer eines kleinen Motors deswegen automatisch ein schlechteres Fahrwerk in Kauf nimmt...Ende.


    Irgendwer hat mal geschrieben dass der Golf V der teuerste Golf aller Zeiten ist und war (Produktionskosten). Wenn man nun das Resultat an der HA Golf 7 betrachtet kommt das wohl hin :angry:


    Der Kostendruck im Konzern muss enorm sein...da wird um jedes kilogramm Alu gekämpft. Dieses kostet wohl laut seiner Aussage zur Zeit etwa 1,80 €, CFK hingegen rund 20 € und Stahl ein Bruchteil vom Alu.


    Ja, kleiner Motor bedeutet oft auch kleine Ansprüche des Käufers. Einige wenige Kunden
    werden sich an der Verbundlenker-HA stören, die meisten wohl eher nicht.


    Und ja, ich kann mir gut vorstellen, dass der G5 der teuerste Golf aller Zeiten war. Über
    Design kann man streiten, aber technisch war der einfach gut. Und er hat mit DSG, FSI,
    TFSI, TSI oder auch beim Fahrwerk einfach Maßstäbe gesetzt - zusammen mit seinen
    Plattformbrüdern.


    Und solange man leichte Fahrwerksteile von Konzerngeschwistern nachrüsten kann ist es
    ja halb so schlimm wenn er ab Werk nur mit Stahlteilen kommt.