Mal kurz vorweg: Ich fahre Diesel und bin daher nicht direkt betroffen, verfolge das Thema aber ziemlich interessiert 
Für mich sieht es eigentlich momentan so aus, dass hier drei Interessensgruppen teilweise miteinander, teilweise gegeneinander arbeiten:
- Die Agrarwirtschaft: Prima! Ein neues Absatzfeld für unsere ansonsten der Vernichtung zugeführten Erzeugnisse -> E10 bringt uns was und muss auf jeden Fall durchgesetzt werden
- Die Mineralölkonzerne: Einerseits: Prima - wir werfen das alte "Super" aus dem Programm und verkaufen unser "Super+" wie Weltmeister
Andererseits treten natürlich enorme Kosten bei der Umstellung auf.
- Die Autohersteller: Um Gottes Willen, jetzt führen die einen neuen Treibstoff ein, der auf Langstrecke noch gar nicht getestet wurde und wir sollen unseren Segen dazu geben? :big eye:
Und mittendrin die Politik, der Staat, also wir alle, die mal wieder die Kosten für den Schei... übernehmen sollen :angry:
Eine tatsächliche CO2 Ersparnis ist nicht nur nicht nachgewiesen, sondern wird auch von Umweltschutzorganisationen angezweifelt: http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1120081
Für mich sind in diesem Fall hauptsächlich die Agrarwirtschaft und die Mineralölkonzerne (und natürlich auch die entsprechend geschmierten Politiker) die Gewinner, und nicht die Fahrzeughersteller.
Unzweifelhaft, gibts für die Mineralölkonzerne zur Zeit enorme Mehrarbeit, aber bei dem was da mehr verdient wird, für nix und wieder nix was den CO2 Ausstoss betrifft, nimmt man das in den Führungsetagen sicherlich gerne auf sich.
Nix für ungut, bella2518, aber du als "kleines Rädchen" musst wahrscheinlich im Job unter der Scheisse leiden
, deine Bosse werden sich dagegen die Hände reiben, weil der Umsatz und Gewinn wieder mal kräftig wächst.
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Hi
Ich selber bin in der Landwirtschaft groß geworden.
Meine Eltern haben einen jaa heute muss man sagen kleinen Betrieb.
Ca. 25 - 30h Eigenland und dann noch knappe 30 gepachtet.
55 Milchkühe und ca. nochmal genau so viel Jungvieh.
Was vor ein paar Jahren noch ein ansehnlicher Betrieb war ist heute ein Witz!
Gerne würden wir mehr Land kaufen... Geht aber nicht da die Preise enorm
gestiegen sind
Warum?
Erneuerbare Energie in Form BiogasAnlage.
Der Bereich wird so enorm durch Subventionen gefördert, das viel ohne zu
überlegen drauf los bauen.
Wenn ich solch einen Pott gebaut habe, hab ich für die nächsten 20 Jahre mein
festes Einkommen damit.
Überall wo man hinschaut wird jetzt für die Biogasanlage angebaut.
Für die aus unserem Ort alleine über 300h Mais. Und das ist noch wenig...
Ähnlich ist es mit dem E10
Der Staat Fördert diesen kram und der Landwirt (was soll er machen) baut wieder
auf seinen Äckern die Rohstoffe dafür an, weil er dafür natürlich wieder
schönes Geld bekommt. Land kaufen kann er auch nicht, da die Preise enorm hoch
sind.
Jetzt versucht euch mal in die Lage des Landwirts zu versetzen der NICHT eine
Biogasanlage sein Eigen nennen kann... Was soll er machen?
Er macht bestimmt nicht seinen Laden zu!
UND ich denke wenn ihr in der Situation wäret würdet ihr auch so Handeln.
Das hat nichts mehr mit Landwirtschaft zu tun... Energiewirt nennt sich das
heutzutage und ist quasi eine Industrie.
Die Landwirtschaft so wie WIR sie hier zuhause noch haben und wie viele von
euch sie kenne, wird es in Zukunft nicht mehr geben..
So wie der Staat das mit der erneuerbaren Energie hierzulande handhabt ist es
meiner Meinung nach total FALSCH.
Versteht mich nicht falsch. Ich möchte nur nicht das ihr denkt, dass der
Landwirt sich den ganzen scheiß in die eigene Tasche steckt und sich ein
schönes Leben macht.
Das ist nämlich definitiv nicht der Fall.