Servus Gemeinde,

ich hoffe einen Baurechtler o.ä. zu finden.

Folgendes Problem: Der Freistaat Bayern hat die Straße vor der Haustür aufgerissen und neu gemacht. Bauphase ging recht zügig, nur ist unsere Einfahrt für´n A****.
Die Durchgängige Bordsteinhöhe beträgt zwischen 4 und 5 cm. Das ist selbst ohne den RS schon ein ganz schöner Huckel. Jedesmal beim rauf fahren schlagen die Dämpfer an.
Und nun wollen wir uns als Hausgemeinschaft an das Staatliche Bauamt richten.

Mein Frage ist: Hat / Kennt jemand eine DIN-Norm, Vorschrift, Gesetz, oder Urteil bezüglich der Höhe des Bordsteins?

Danke bereits im Voraus.
Ben

Zitat von Jesus

wenn Fußgängerverkehr herscht max 3cm aber nicht weniger als 2cm!

Füßgänger gibt es kaum, aber in 20m Entfernung steht eine Bushaltestelle. Also könnte man damit ggf. argumentieren. Aber wo sind diese ominösen 3cm festgeschrieben?
Ich kann dem Bauamt ja leider nicht schreiben: "Der Jesus aus dem Octavia-RS-Forum hat geschrieben, das nicht mehr als 3cm erlaubt sind. Also ändert das."

Zitat von Jesus

Wie sehen denn die Einfahrten der Nachbarn aus?

Alles vertreten von ebenerdig, bis 5 cm Bordsteinhöhe. Durchschnitt sind aber 2,5 cm.

Zitat von Jesus

Müsst ihr was zahlen oder war die Straße vorher schon abgerechnet?

Bei der Straße handelt es sich um eine Bundesstraße. Gemäß dem Bauschild wurde die Sanierung aus EU-Mitteln bezahlt. Eine Rechnung ist bislang weder bei Eigentümern, noch bei Mietern angekommen.

Vielen Dank für eure zahlreichen und guten Antworten.
Ich warte mal auf die Norm von VR170´s Vater.
Die Stadt kann mir nicht weiterhelfen, weil das Bundesland hier gebaut hat. Die Gehwege wurden auch neu asphaltiert. Beim Nachbarn hat man sogar die Einfahrt komplett geteert.
Ich vermute, das hier einfach mal gepfuscht wurde. Es sind ja nicht nur die Bordsteinhöhen die hier scheinbar falsch gemacht wurden. Die Straße ist wellig und Regenwasser läuft nicht ab.
Von einer Sanierung erwarte ich eigentlich eine Verbesserung des Zustandes.

Die Versuche ich gerade über Bibliothek meines Vertrauens zu beschaffen. Den relevanten Text werde ich dann hier veröffentlichen.

Anbei noch 3 Fotos.

Der Brief ist soweit fertig. Die Vorschrift, sollte sie denn dienliche Informationen enthalten werde ich als Ass in der Hinterhand behalten.
Für Interessierte hier der Brief zum querlesen. Natürlich ein wenig hochgepusht, aber das Bauamt soll ja reagieren.

----------------------------------------
"Sehr geehrter Herr XXX,

am 2. Mai haben Sie mir sehr
zügig und freundlich auf mein Anliegen, bezügliche der Baumaßnahme auf der
Münchener Straße XXX in Sauerlach OT Lanzenhaar geantwortet.

Selbiges erhoffe ich mir auf diesen Brief.

Wir, die Anwohner der Münchener
Straße XXX, sind gänzlich unzufrieden mit der Durchführung des Bauauftrages
durch die Firma SSP Seizmeier. Der Zustand der Straße ist erheblich schlechter.
Sowohl am Ortseingang Lanzenhaar (von Otterloh her kommend), als auch Höhe
Bauhof beiderseits Richtung Ortseingang Sauerlach ist die Straße gewellt und
man fühlt sich sehr unwohl beim Fahren. Bei der Ortseinfahrt (nach einem Tempo
80- Bereich), sowie im weiteren Verlauf sehen wir darin eine erhöhte
Verkehrsgefährdung. Auch der sonstige Straßenzustand war vor der Baumaßnahme
besser. Eine weitere Gefahr sehen wir in der Mangelhaften Ableitung des
Regenwassers von der Fahrbahn. Wie Sie sicherlich wissen reichen kleinste
Mengen Wasser auf der Fahrbahn um Aquaplaning zu verursachen, die Folge sind
schwere Unfälle. Dieses Problem besteht
massiv auf dem kompletten Neubau.

Zusätzlich zu den bereits
beschriebenen Mängeln ist die Asphaltdecke scheinbar bedeutend niedriger
geworden. Das bedeutet, dass vor unserer Einfahrt der abgesenkte Bordstein eine
Höhe von heute 5cm aufweist. Zuvor war die Höhe der abgesenkten Bordsteinkante
deutlich niedriger. Hier werden wir als Anwohner zum Verkehrshindernis. Wenn
wir bei freier Gegenfahrbahn auf das Grundstück fahren wollen, kann das nur mit
Schrittgeschwindigkeit passieren um Fahrwerke, Stoßdämpfer, Reifen und Felgen
zu schonen. Uns ist klar, dass man als nach links abbiegender Kraftfahrer
Vorfahrt gewähren muss. Aber welcher Kraftfahrer rechnet damit innerorts und
ohne Gegenverkehr nahezu bis zum Stillstand abbremsen zu müssen?

Auch die die Informationspolitik
der Firma SSP Seizmeier war wenig zielführend. Es gab von der Firma keine Hinweise
auf Ausweichparkplätze für Anwohner und die Informationen zu den einzelnen
Bauabschnitten, sowie der daraus resultierenden Nichtbefahrbarkeit der
Grundstücke wurden erst sehr spät verteilt. Notwendige Instandsetzungsarbeiten,
wie zum Beispiel das Beheben der Schäden an den Grünstreifen, sind bislang
nicht abgeschlossen.

Insgesamt besteht für uns Anwohner der Eindruck, dass hier mächtig
gepfuscht wurde.

Deshalb möchten wir Sie, oder
einen zuständigen Vertreter Ihrer Abteilung, zu uns einladen, um die von uns
beanstandeten Mängel zu überprüfen. Bei einer Zusage werden wir uns bemühen
auch einen zuständigen Ansprechpartner der Gemeinde einzuladen."

Auf dem gesanten Neubau bleiben nach dem Regen riesige Pfützen zurück.
Die Randsteine wurden nicht neu gesetzt, die haben die Ausgangshöhe. Dadurch das der neue Asphalt recht wellig ist fällt das Höhenmaß an nahezu jeder Einffahrt anders aus.

Zitat von Mr.MadCap

Da wir hier über ein Problem beim Land reden, halte ich die Bearbeitung für nahezu aussichtslos.

Warum soll die Beschwerde und daraus resultierende Bearbeitung erfolglos sein?

Zitat von Jesus

Im Normalfall wird so eine Baustelle durch bestimmt Leute des Auftraggebers abgenommen ob das schon passiert ist weißt du nicht oder?

Seit gestern ist das Baustellenschild weg. Also vermute ich, das jemand die Straße abgenommen hat.

Das einzig neue ist der Rückschein vom Einschreiben.

Danke der Nachfrage. Aber bislang regt sich nichts.

So.
Nach meinem Urlaub kann ich einiges neues vermelden.

Das Bauamt hat sich gemeldet und wie folgt Stellung genommen:

"Wie Sie richtigerweise aufführen wurden von der ausführenden Firma zwei Bodenwellen, zum einen am nördlichen Ende von Lanzenhaar und zum anderen im Bereich der Straßenmeisterei eingebaut was nicht dem Soll entspricht.

Die Fahrbahnebenheit wurde von uns nach Fertigstellung mittels eines Planographen gemessen. Die zwei Unebenheiten waren jedoch nicht in der Größenordnung, dass vertraglich eine Mängelbeseitigung verlangt werden konnte, hier ist vertraglich lediglich ein monetärer Abzug vorgesehen.
Die Fa. Seizmeier hat sich jedoch bereit erklärt, die Unebenheit im Bereich der Straßenmeisterei baulich zu beheben.
Dies erfolgte noch vorletzte Woche und hat sich wohl mit Ihrem Schreiben überschnitten.
Die noch vorhandene Unebenheit am nördlichen Ende von Lanzenhaar stellt kein Verkehrssicherheitsrisiko dar.

Dass Sie darüber hinaus nun den Eindruck haben, dass sich der Straßenzustand insgesamt mit der Baumaßnahme verschlechtert hat, enttäuscht mich und ist für mich nur schwer nachvollziehbar, da mit den Arbeiten nicht nur die Straßensubstanz gesichert sondern auch zahlreiche Verbesserungen vorgenommen wurden.
So wurde z.B. die Querneigung der Fahrbahn erhöht, sodass Regenwasser besser und schneller abfließen kann.
Die Leistungsfähigkeit der Straßenentwässerungsanlagen wurde mit den Umbauten gesteigert und letztendlich wurde ein lärmmindernder Asphaltbelag (ein AC 8 DS) als Deckschicht eingesetzt mit dem eine anfängliche Lärmminderung von -3 dB (A) erzielt wird, was wiederum Ihnen als Anlieger zugutekommt.
(Über lärmmindernde Beläge können Sie sich unter der Seite http://www.leiserstrassenverkehr.bayern.de/ informieren.)

Die Dickenmessung am Fahrbahnrand im Bereich Ihrer Zufahrt hat ergeben, dass die neuen Asphaltschichten ca. 1,0 cm dünner ausgeführt wurden als der frühere Bestand. Dies vor dem Hintergrund, dass eine Verbesserung der Querneigung der Fahrbahn vorgenommen wurde. Da der Tiefbord vor Ihrer Einfahrt mit der Maßnahme nicht verändert wurde, hat sich somit der Absatz Bord zur Fahrbahn um ca. 1 cm erhöht.

Wir haben veranlasst, dass der Tiefbord im Bereich Ihrer Einfahrt (Münchner Straße 138) noch nachträglich geschnitten, also angekeilt wird, sodass dann nur noch ein Absatz von 2- 3cm vorhanden sein wird. Diese Arbeiten werden voraussichtlich nächste Woche ausgeführt.

Sehr geehrter Herr Neumann, sehr geehrte Damen und Herren, im Auftrag des Staatlichen Bauamtes Freising werden jährlich 30 – 35 Straßenbaumaßnahmen umgesetzt, dies erlaubt es uns eine relativ gute Einschätzung vornehmen zu können, in wie weit die jeweiligen Auftragnehmer ihren vertraglichen Verpflichtungen hinsichtlich Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit nachkommen. Die Firma Seizmeier hat aus unserer Sicht bei dieser Maßnahme sehr qualitätsorientiert und termintreu gearbeitet. Für die Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen, stellen wir zudem auch noch eigenes Fachpersonal zur Verfügung, das eine dauerhafte Überwachung der Arbeiten und deren Qualität vornimmt, was heutzutage nicht mehr in vielen Bereichen der Bauwirtschaft der Fall ist.

Wir sind stets bemüht unsere Öffentlichkeitsarbeit und die Information der Öffentlichkeit für die wir unsere Auftragnehmer verpflichten, zu verbessern."

Als Fazit kann ich festellen, das Beschwerden mit Einschreiben recht zügig bearbeitet werden. :shakehand:
Sollte jetzt noch der Tiefbord angekeilt werden bin ich hoch zufrieden.

Mein Dank geht noch an VR170 und seinen Vater für die geleistete Hilfe.

Ach ja: Das Regenwasser ist mir Humpe. Hauptsache ich kann meinen Dicken endlich tiefer legen.