Bausparvertrag - sinnvoll oder gibts gute Alternativen?

  • Hallo zusammen,


    langfristig schwebt mir vor mal ein Häuschen zu bauen, zu kaufen oder ne Wohnung, und irgendwie muss die ja finanziert werden. ein Teil ist wohl bei mir sicher ein Darlehen, was man ja über einen Bausparvertrag günstig bekommen könnte.


    wie ist eure Meinung oder vielleicht Erfahrung zur Hausfinanzierung in der heutigen Zeit:
    ist ein Bausparvertrag noch zeitgemäß? gibts geschicktere Alternativen, um in ca. 8-10 Jahren an ein günstiges Darlehen zu kommen, um darüber ein Haus/ Wohnung teilzufinanzieren?


    bin auf eure Antworten gespannt

    Gruß Dieter


    VI RS black-magic
    IST-Schnell-Heimfahrer :D

  • Wenn du den Schwerpunkt auf Zinssicherheit legst dann auf jeden Fall ...
    So ne Finanzierung läuft ja nicht mal ebend über 10 Jahre ;)


    auf was sollte ich sonst den Schwerpunkt legen, wenn ich weis dass ich einen Teil wohl finanzieren muss?


    wie gesagt wenn du ne gute Alternative wüsstest, hätte ich nix dagegen. ;)


    ich kenne außer dem Bausparvertrag bisher kaum eine Möglichkeit um ein Darlehen aufzunehmen ... als einziges nur noch auf die Lebensversicherung.

    Gruß Dieter


    VI RS black-magic
    IST-Schnell-Heimfahrer :D

  • Hi.


    GRUNDSÄTZLICH VORAB:


    Die solltest einen Termin mit deinem Berater bzgl. einer Finanzierungsberatung vereinbaren. (Falls du Sparkassenkunde bist, nutze das angebotene finanzkonzept)
    Ist leider vergleichbar wie die Frage in Medizin-Foren: " Hab da dies und das, sollte ich es so oder so behandeln" -> letztendlich gibt dir erst ein Arztbesuch gewissheit.


    --


    Hier mal meine Antwort auf deine Frage:


    Natürlich ist ein Bausparvertrag immer noch sinnvoll.


    Vorteile:


    -Zinssatz sichern (den Stand vom noch niedrigen Zinsniveau kannst Du Dir dadurch sichern)
    -Kosten (Abschlußgebühr i.d.R. 1% (LBS) und je nach Tarif evtl. jährlich 12 EUR)
    -Tilgungsmöglichkeiten (jederzeitige Sondertilgung oder Ablösung möglich)
    -Riesterförderung (154 EUR für dich, und Ehefrau, für Kinder 184 EUR, ab 2007 geborene 300 EUR. wenn du >25 Jahre bist, gibts 200 EUR extra -> und alles plus ggfls. Steuerrückerstattung)
    -übertragbar (Falls Deine Eltern einen solchen haben, könnten sie dir den Darlehenanspruch übertragen)
    -Guthaben in der Ansparphase zählt zum Eigenkapital ( welches 20 % der Kosten betragen sollte.)


    Nachteile:
    -nur bei Riester: Steuerschuld
    -Ansparzeit
    -Zinssatz kann bei Zuteilung höher sein als der Kapitalmarkt anbietet (sprich: ein Darlehen über die Bank), ist aber durch die angepassten Zinsen eher unwahrscheinlich.


    Alternativen:


    a) Forward-Darlehen:


    -jedoch nicht über diesen Zeitraum realisierbar


    b) Teilweises Sparen in renditeversprechenden Anlagen (Fonds, Aktien) um Finazierungsbetrag zu reduzieren (jede krise hat ihre chancen!)
    (Eine Empfehlung wirst Du hier nicht erhalten, dazu solltest Du beraten werden)



    ..wie du siehst, ist das ganze sehr komplex. Darum lass Dich durch deinen Bankberater beraten.
    Der sollte alles komplett durchchecken: Konto, Verischerunge, Sparverträge, Bausparen, Wohnsituation, staatl. Föderungen, Altersvorsorge, etc...


    Ich hoffe, dir dennoch geholfen zu haben.


  • Also bei nem neuen Bauvorhaben bringt n Forward Darlehn nischts ... da man mindestens in den nächsten 2-3 Jahre anfangen muss ... des weiteren bezahlt man für das Geld ja schon Bereitstellungszinsen ...


    In der Tat würde ich unter anbetracht der Riesternutzung einen Bauspar Riester machen ...
    (Immobilie muss dann allerdings eigen genutzt werden)


    Die Ansparzeit beim nem Bausparvertrag kann man ja individualisieren ... je nach dem wie die persönliche Situation aussieht :)


    Aber am Besten vielleicht schonmal mit nem passenden Bauspartarif anfangen den zu besparen (Bausparkasse Schwäbisch Hall: Spezial Tarif Fuchs Bau im Moment noch im Angebot, WohnBau Riester oder vielleicht BHW die einen standard Tarif haben, den man dann dementsprechend jederzeit anpassen kann)
    Abschlussgebühr sollte max. 1% der Summe betragen, sonstige Kosten sind mittlerweile nicht mehr üblich ...



    Wie hast du das mit der Steuerschuld gemeint bei Riester?

  • ..finger weg..


    kannst du mir das kurz begründen? wäre klasse.
    danke auch für die erste Antwort.


    zum Thema Beratung bei der Bank einholen: mache ich natürlich, einen Termin hatte ich schon. mir is auch klardass dass das Thema komplex ist und nicht ohne viele andere Sachen sich angesehn zu haben behandelt werden kann.


    aber klar is für mich auch dass jede Bank ihre Produkte an den Mann bringen will ... daher kam mir die Idee mal eure Meinung einzuholen. wie gesagt evtl. gibts Produkte die für mich günstiger wären.


    ne Frage an alle: wo liegt eigentlich der logische Grund dass bei Bausparverträgen immer 1 Promille Abschlußprämie Gebühren fällig sind?
    aus meiner Sicht als Laie hat ne Bausparkasse nicht mehr Aufwand ob ich einen Vertrag über 25.000 oder 100.000 Euro abschließe, aber die Gebühren sind doch sehr verschieden.

    Gruß Dieter


    VI RS black-magic
    IST-Schnell-Heimfahrer :D

  • Abschlussgebühr ist mehr oder minder die Provision für die Bank / Berater ;)
    nicht alles aber der Rest geht in den Topf der Bausparkasse ... halt die üblichen Kosten ... mit dem Vertrag an sich hat das eigentlich recht wenig zu tun ...


    Bei ner Lebensversicherung hast du immer das Risiko der Überschussbeteiligung ...
    Wenn du also auf der einen Seite ein Tilgungsaussetzungsdarlehn hast über 100 000 eur
    und auf der anderen eine Lebensversicherung für die Tilgung ist das Problem das diese auf so genannte Überschussbeteiligungen berechnet wird (die nicht garantiert sind) ... Somit hat es in der Vergangenheit schon einige Fälle gegeben wo auf einmal mal ebend 10 000 eur fehlten und die dann unglücklicherweise nachfinanziert werden müssen ...

  • ]Wie hast du das mit der Steuerschuld gemeint bei Riester?


    Bei jedem Riestervertrag hast besteht eine Steuerschuld.
    Bei einem solchen Vertrag mit einer Rente (dies wäre über Bausparen auch möglich, wenn das Darlehen nicht beansprucht wird) wird diese bei Leistung
    versteuert.
    Beim Bausparen funktioniert dies etwas anders:


    -Darlehen muß bis zu einem bestimmten Alter zurückgezahlt sein (frag mich jetzt bitte net um die Uhrzeit :-)) )
    -Die Schuld kann man mit einer einzigen Zahlung komplett tilgen, dann spart man nochmal 30% (so würd ich es machen)
    -Man zahlt die Steuerschuld auf Raten (wobei es hier glaub auch ein vorgegebener Zeitraum verinbart wird, jedoch nicht lebenslang)


    Fakt ist aber: es ist meiner meinung nach die günstigste (wegen der Kosten) sowie billigste (wg. Steuerschuld) Riestervariante.


    Einen Punkt noch zum Thema NAchteil eines BSV:


    -Darlehensrate: je niedriger der Zins, desto gewaltiger (höher wäre je nach Tarif untertrieben) die Rate!!!!



  • xD zwei doofe ein gedanke ;)
    ich finds auch um die uhrzeit noch heftig xD
    Und dann noch in meinem Urlaub :D


    ich glaub einfacher ist es für uns wenn er sich ma n paar Angebote einholt und wir die miteinander vergleichen ...
    Seh es aber mit dem Riester Bausparer genauso wie du ...

  • ne Frage an alle: wo liegt eigentlich der logische Grund dass bei Bausparverträgen immer 1 Promille Abschlußprämie Gebühren fällig sind?
    aus meiner Sicht als Laie hat ne Bausparkasse nicht mehr Aufwand ob ich einen Vertrag über 25.000 oder 100.000 Euro abschließe, aber die Gebühren sind doch sehr verschieden.


    Manche verlangen da sogar mehr (will mich jetzt nicht auslassen.. :meckern: )..
    Es kommt auch auf den BEtrachtungswinkel an. Der Aufwand für die Bank / Berater ist bei der GEbühr nicht entscheidend, sondern die Gebührenordnung der Basuparkassen.
    Du wirst trotz dieser Gebühr (und glaube mir, die Berater dürfen mittlerweile einiges ausfüllen an formularen..) günstiger fahren, als bei einem normalen Darlehen:
    dort kommt für jeder Sondervereinbarung (sondertilgung) ein zinsaufschlag hinzu und die bearbeitungsgebühr wird oft mind 2% sein (trotz Bezug auf die Darlehenssumme).



    Ja, natürlich haben die Bänker so ihre Produkte zu verkaufen.
    Es gibt aber auch welche, denen Qualität am Herzen liegt und auf vorgebene Zahlen :shit: .. hoffe, das Dein Berater zu den "guten" gehört :D


    Michi hat das mit den Überschüssen der LV ganz gut erklärt.

  • @rush und michimüller:
    danke für die ausführlichen Antworten gestern abend/ Nacht und sogar ausn Urlaub! etz bin ich wieder ein bisschen schlauer.

    Gruß Dieter


    VI RS black-magic
    IST-Schnell-Heimfahrer :D

  • Dafür gibts ja das Forum ;) bitte gern
    Wie gesagt am Besten ist es sich ein paar Angebote einzuholen bei diversen Bausparkassen ...
    und dein Szenario am Besten mal durchrechnen lassen. (in einem klassischen Tarif und einem Riester Tarif)
    Und wenn du uns die dann vorlegst kann man genauer drüber sprechen ...