Hallo alle zusammen,
kurz zu meiner Info: Ich komme aus Dresden, fahre seit 12/2011 einen Octavia RS TDI DSG Kombi als Firmenwagen. Das gesamte Auto ist Serie. ich habe mir nur die Scheinwerferblenden von Milotec aufgeklebt, natürlich in Wagenfarbe. Im Sommer bin ich mit 19 Zoll original Audifelgen (die tyischen Gullideckel) unterwegs.
Ich brauche eure Hilfe bei der Auswertung meines Messprotokolls. Ich denke, da ist einiges schief gelaufen, kenne mich selbst aber zu wenig damit aus.
ich war mit meinem Octavia 2 RS 170 PS TDI (MKB: CEGA, GKB: NLN, Modelljahr 2012) letzte Woche zur Achsvermessung. Ich habe mir bei Übergabe des Fahrzeugs das Protokoll angesehen, bei dem ganzen Zahlenwirrwar und dem Gerede vom Service-Mitarbeiter konnte ich mich darauf allerdings nicht wirklich konzentrieren.
Er meinte zu mir, es wäre alles in Ordnung, es wurde nur etwas an der Vorderachse eingestellt.
Nun am Wochenende habe ich mir das Protokoll mal vorgenommen (das ich auch hier angehangen habe), und mir ist einiges aufgefallen:
- die Eingangswerte (Eingangsvermessung) sind zum Teil im Sollbereich, nach der Vermessung (Ausgangsvermessung) nicht mehr
- Hinterachse "Sturz max.DIfferenz" beträgt 0°15' statt Soll 0°20', ich glaube aber, das ist nicht sooo schlimm
- Vorderachse "Nachlauf 20°" links Eingangsmessung: +8°13' Ausgansmessung: +8°23', bei einem Soll von +7°34' (+-0°30') ist der Wert vorher wie nachher ausserhalb der Toleranz
- Vorderachse "Spurdifferenzwinkel" links Eingangsmessung: -1°40' Ausgangsmessung: -2°06', bei einem Soll von -1°27' (+-0°20') haben die einen stimmigen Wert aus der Toleranz geschoben
- Vorderachse "Sturz max. Differenz" Ausgangsmessung: +0°24' bei einem Soll von 0°30', keine Eingangsmessung
Nach meinem Verständniss ist die Eingangsmessung die Messung die gemacht wird, bevor an irgendetwas herumgestellt wird. Die Ausgangsmessung ist die Messung zum Abschluss des Einstellvorgangs, bei der ALLE! Werte innerhalb der vorgegebenen Toleranzen sein sollten.
Ist dies nicht der Fall, oder durch "einfaches" Einstellen nicht möglich, sollte das mit dem Kunden besprochen werden, um die notwendigen Maßnahmen zu treffen, den Sollzustand zu erreichen.
Einige Dinge im Protokoll machen mich stutzig:
- teilweise sind keine Eingangsmesswerte vorhanden (Vorderachse Sturz, Sturz max. Differenz, Einzelspur) Wie kann das sein?
- Im Kopf oben steht "Version (Solldaten) VAG Standard v07.00a/2004.08" Heißt das, die haben ihre Solldaten seit 08.2004 im Gerät nicht aktualisiert?
- Skoda Octavia 2 Serienfahrwerk (2UA) ... Trifft das auf den RS überhaupt zu, bzw. ist das hier richtig?
- ich habe das Gefühl, dass das gar nicht die richtigen Sollwerte für mein Fahrzeug sind (Werde ich im ELSAWIN dann noch überprüfen)
Die Hautpfrage ist für mich, muss ich die Achsvermessung noch einmal durchführen lassen? Welche Argumente kann ich der Werkstatt entgegen bringen und wo sollte ich mich nicht verunsichern lassen?
Ich vermute, einige Werte im Protokoll sind nicht einstellbar, berechnen sich aus anderen einstellbaren Werten, und ich glaube, dass es damit nicht so einfach ist, diese Werte auch ins Soll zu bringen. und nun hat so eine Werkstatt ja nie wirklich Zeit.
Ich habe 130 Euro für die Vermessung bezahlt und ich kenne noch aus meinen Passatzeiten die Anweisungen aus dem Reperaturleitfaden für eine Achsvermessung. Wenn man die wirklich so durchführt wie da beschrieben, wäre der Preis sogar gerechtfertigt. ich glaube nur, dass das anscheinend kaum jemand genauso macht. Diese Erfahrung musste ich auch schon beim Passat machen. Da wird nur an Schrauben gestellt, an die man leicht rankommt, mit möglichst wenig Aufwand und Materialeinsatz.
Noch kurz dazu, warum ich die Achsvermessung habe machen lassen (Habe ich so auch dem Service-Mitarbeiter bei Abgabe des Fahrzeugs vermittelt):
Ich hatte das Auto keine 3 Monate, da "verhielt" sich das Auto hinten links komisch. Ich hatte das Auto abgestellt, es war alles bestens, bin 5 Minuten in die Wohnung, bin dann gleich wieder runter ins Auto und musste weiter. Ich vermute, dass ich kurz vorher hinten links auch ein Schlagloch mitgenommen habe, bin mir da aber nicht mehr sicher. Ich bemerkte sofort, vor allem auf Kopfsteinpflaster, dass in scharfen Rechtskurven bzw. beim "Verziehen" des Lenkrades nach rechts das Heck hinten links schwammig wurde. ich hatte das Gefühl es überholt mich gleich. Das Auto ist aber nicht ausgebrochen. In gleich gefahrenen Linkskurven blieb das Auto stabil. Das rechte Heck verhielt sich ganz anders, und man hatte nicht das Gefühl des "wecksackens" bzw "überholens". Das Fahrgefühl in Linkskurven blieb also wie immer. Dazu kam noch, dass auf der Autobahn beim Beschleunigen das Auto nach rechts zog, aber erst ab Geschwindigkeiten jensseits von 80 km/h. Wenn ich da das Lenkrad nicht festgehalten hätte, wäre ich von der Linken Spur nach 500 Metern in die Leitplanke rechts gefahren.
Dieses Verhalten lies mich vermuten, dass da hinten links was nicht stimmt und ich suchte schnellstmöglich die Werkstatt auf.
Da hat sogar ein Mechaniker eine Probefahrt gemacht. Das Verhalten auf der Autobahn konnte er nachvollziehen, das schwammige Gefühl hinten links allerdings nicht. Da konnte ich ihn auch verstehen. Wenn man das Auto nicht kennt, und kein sensibles "Popometer" hat fällt einem das sicher nicht auf. ich denke auch, dass ich es nur gemekrt habe weil ich von einem Moment zum anderen wieder im Auto saß und die Änderung des Fahrgefühls direkt mitbekommen habe.
Dafür spricht auch, dass ich mich über die Monate selbst daran gewöhnt habe.
Jedenfalls nahmen wir daraufhin das Auto auf die Bühne. Hinten links sah alles bestens aus, alle Teile waren fest, nichts war beschädigt oder verbogen. Auf der Vorderachse hatte ich einen mächtigen Sägezahn, weshalb der Mechaniker die Räder von vorn nach hinten wechselte. Eigentlich untypisch, da der Octi ja eher auf der Hinterachse dazu neigt. Jedenfalls schlug man mir keine Achsvermessung vor, die damals ja noch auf Kulanz hätte gemacht werden können/müssen. Ich hatte ja keine 5000 km runter.
Nun habe ich im Sommer schöne 19 Zoll Räder (235/35/R19 auf 8,5x19 ET45) montiert. Als ich die jetzt im Winter runter nahm, stellte ich fest, das alle Reifen etwas einseitig (innenseite) abgefahren waren, was ja auf Grund des niedrigen Querschnitts selbst bei richtig eingestelltem Fahrwerk nicht ungewöhnlich ist. Allerdings zeigte das Rad hinten links einen höheren Verschleiß als alle anderen (0,5 bis 1mm mehr). Das teilte ich zum Service mit, weshalb dann eine Achsvermessung veranlasst wurde. Die Krönung war ja noch, dass mir der Servicemitarbeiter erzählte, dass das dann weder auf Kulanz ginge, noch auf das Wartungspaket. Das wäre maximal innerhalb der ersten 5000 km möglich gewesen. Auf die Fage, warum mir das der Mitarbeiter in der Werkstatt nicht damals schon gesagt hat, bekam ich keine Antwort. Denn dann hätte ich die Achsvermessung einfach machen lassen, weil damals ja eigentlich schon genug dafür sprach, ich der Kompetenz des Betriebes aber zu sehr vertraute.
Jetzt könnt ihr euch vorstellen, das ich mich etwas verarscht fühle. Jetzt bezahl ich schon diese Vermessung, und dann sieht man offensichtlich im Protokoll, dass einige Werte nicht im Soll sind. Und man bekommt nicht mal eine Erklärung.
Ich hoffe, ich konnte euch alle Infos liefern die notwendig sind, auch wenn ich hier wahrscheinlich viel zu viel geschrieben habe.
Ich hoffe natürlich auch, dass ihr mir weiterhelfen könnt. Vielen Dank dafür schon mal im voraus.
Ich werde auch gleich nochmal im Autohaus anrufen und nach einer Erklärung verlangen. Mal sehen, was mir da geliefert wird.
Grüße
Carsten