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- Geplant wird, dass auf Basis der erwarteten Produktionszahlen der Zulieferer Chargen von wenigen hundert Teilen innerhalb eines Zeitfensters (z.B. 3 Tagen oder einer Woche) liefern können MUSS.
- Bestellt wird jedoch immer sehr kurzfristig, dem effektiven Bedarf entsprechend. Dies geschieht tatsächlich etwa 1-3 Tage vor der Produktion. Der Zulieferer seinerseits muss selber dafür sorgen, dass er diese geradezu täglichen kleinen Aufträge (geschieht automatisch im SAP) auch erfüllen kann. Er kann es sich aber gar nicht leisten, diese jemals nicht zu erfüllen, denn dann ist er weg.
Dem interessierten Leser sei noch gesagt, dass die Autobauer relativ
viel von den Zulieferbetrieben fordern, ohne sich zu verpflichten, die
Teile auch effektiv abzunehmen. Da die Zulieferer aber im Normalfall
(jetzt läuft die Wirtschaft ja rund) gut von diesen Aufträgen leben, ist
das nunmal so, wie es ist.
Update: Was ich damit sagen möchte ist, dass ein Autobauer wie Skoda eigentlich recht viel Hebel in der Hand hält, um die Produktion auch kurzfristig umzustellen und anzupassen.
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Als Schweizer Skoda Käufer geht man in der Regel zur Firma AMAG (Automobil und Motoren AG), welche halt damals die erste war, die den Käfer importierte. Seither lebt es sich bekanntlich recht gut als alleiniger Importeur sämtlicher VW Konzernmarken. Das durchgehend hohe Preisniveu in der Schweiz animiert die AMAG natürlich nicht, die im Ausland (also EU aus Schweizer Sicht) produzierten und wertgeschöpften Wagen zu den Preisen feil zu bieten, welche tatsächlich gerechtfertig sind.
Das wäre noch halbwegs verkraftbar, hätte ich nicht schon selber die Erfahrung gemacht, dass es auch mit dem Service bei der AMAG eher traurig bestellt ist. Da war mein Auto in der Werkstatt und ich konnte aufgrund geschäftlicher Verpflichtungen das Fahrzeug nicht am Folgetag abholen, sodass mir satte CHF 80.- (ca. € 60.-) für das Parking verrechnet wurden. Das man bei der Firma AMAG gut lachen kann über das Geschäft mit dem Autohandel, sieht man an den palastähnlichen Bauten, die z.B. in Dübendorf bei Zürich aufgestellt worden sind.
Der Direktimport aus dem EU-Raum ist somit für die Schweizer sehr lukrativ, da die Ersparnis generell zwischen 15 % und 25 % beträgt. Ich persöhnlich habe mich für dieses "Wagnis" Direktimport entschieden, was mich zu einem Händler geführt hat, der mit einem dänischen Importeur zusammenspannt. Preisersparnis in meinem Fall: Circa CHF 9000.-. Ein schlechtes Gewissen habe ich deswegen nicht.
Übrigens hört man Stimmen, dass der VW Konzern nicht wirklich Freude an der florierenden AMAG hat. So wurde mir gesagt, dass es VW schon geprüft hat, sich einen anderen Zugang zum Schweizer Markt zu verschaffen. Der relativ kleine Markt und die ausgeprägten regionalen Gegebenheiten (4 Landessprachen) sind Gründe dafür, weshalb diese Pläne vorderhand nicht konkreter wurden.